Wartburgkreis Wiesenfeld - Ortsteil von Geisa
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Historischen Belege für Wiesenfeld (Geisa):
- 1257 (Kopie) in Wisenvelt (Ascher, Fulda S. 518)
- (1315-1353) Wisentphelt (Ascher, Fulda S. 615)
- 1330 Bertoldus de Wisenfelt (Dioecesis Fuldensis, S. 310)
- 1334 Bertoldo de Wysinphelt (Schannat, Lehnhof S. 349)
- 1335 Bertoldin von Wisintfeld (Historia Fuldensis II S. 254)
- 1378 Hans … Berld von Wiesentfeld (Wikipedia Wiesenfeld)
- 1405 Adelheid von Wisenpffelt (Wikipedia Wiesenfeld)
- 1422 Wisinpffeld (UB Vacha I S. 94)
- 1451 Tylo von Wiesenfeld (Schannat, Lehnhof)
- 1475 Wissenfeldt (HStAM Best. Urk. 75)
- 1560 Wiesenfeldt (UB Vacha III S. 63)
Bei der Zuordnung der historischen Belege gibt es gelegentlich Probleme, da nicht immer ganz sicher ist, ob dieses Wiesenfeld oder Wiesenfeld im Eichsfeld gemeint ist. So wird gern eine Erwähnung in einer Fuldauer Überlieferung von ca. 1150 auf Wiesenfeld bei Geisa bezogen, aber inzwischen wird dieser Beleg zu Wiesenfeld im Eichsfeld gestellt.
Der Ortsname kann auf zweifache Art und Weise erklärt werden. Klar ist, dass im Grundwort dt. -feld steht. Die meisten historischen Belege zeigen im ersten Teil dt. Wiese, so dass man auf eine Örtlichkeit an oder auf einem Wiesenfeld schließen kann. Bei einigen wenigen steht aber auch ein -t- vor -feld, so dass man an ein Feld denken kann, auf dem sich Wisente gern aufgehalten haben. Es sind allerdings doch recht wenige Belege, so dass man die einfache Erklärung aus Wiese + -feld vorziehen darf.
Historische Belege für Wiesenfeld im Landkreis Eichsfeld:
- 9. Jh. (Kopie 12. Jh.) Wisenfelt (Trad. Fuld. (ed. Meyer zu Ermgassen), II S. 146)
- um 1165 Wisentfelt (Böhmer, Fontes rer. Germ. 169)
- um 1155/65 Wisenfelt (UB Eichsfeld Nr. 6)
- 1238 Wernherus de Wisenfelt (Gud. I 549; fraglich, ob hierher)
- 1309 von Wysintfeld, Wisintveld (E. Müller)
- 1357 Wesenfeld (E. Müller)
- 1542 In Wesentfelt (E. Müller)
- 1566 zu Wiesentfeldt (E. Müller)
- 1675 Wissentfeldt (E. Müller)
- 1833 Wiesenfeld (König 2,18)
Den Ortsnamen hat E. Müller ausführlich behandelt. Auf den ersten Blick mag man glauben, dass es sich um einen einfachen Namen aus hochdeutsch Wiese + Feld handelt. Aber einige Belege mit einem -t- vor dem Feld mahnen zu Vorsicht. Hinzu kommt, dass der Ort im ursprünglich niederdeutschen Sprachgebiet liegt und hier lautet die Entsprechung zu hochdeutsch Wiese nicht Wiese, sondern wese. Aus diesem Grund entscheidet sich E. Müller für eine andere Deutung und vermutet im ersten Teil des Namens den Wisent, althochdeutsch wisunt, wisant, mittelniederdeutsch wësent. Wie bei dem Vorkommen von Tiernamen wie Eber, Hirsch, Biber usw. in Ortsnamen geht es zumeist um Stellen an Bächen und Flussläufen, da die Tiere hier öfter bei der Träne angetroffen werden. Auch H. Walther hat sich für den Wisent entschieden.
Literatur-Angaben:
O. Reuter, Kulturgeschichtliche Bilder aus einem Rhöndorf, Weimar 1937.
E. Müller, Die Ortsnamen des Kreises Heiligenstadt, Berlin 1958, S. 92f.
E. Müller, Die Ortsnamen des Kreises Heiligenstadt, Heiligenstadt 1989, S. 49
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 30. April 2020 | 11:50 Uhr