Saale-Holzlandkreis Zimmern bei Jena
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Zimmern liegt auf den fruchtbaren Ackerflächen der Ilm-Saale-Platte. Die Flur wird einerseits von der Hochfläche, andererseits von den abfallenden, bewaldeten Hängen des Mittleren Saaletals und seiner Nebentäler geprägt.
Historische Belege:
- 1281 Cimber, Cimpern
- 1352 Theoericus Zŷmern
- 1354 bey Czimmern, Variante Czymern
- 1796 Zimmern a. B.
- 1833 Zimmern
Der Ortsname besitzt zahlreiche Parallelen in Deutschland; in Thüringen sind es Zimmern im Unstrut-Hainich-Kreis, Niederzimmern im Landkreis Weimarer Land und Zimmernsupra im Landkreis Gotha. Aber es gibt noch weit mehr: Zimmern im Main-Tauber-Kreis, Zimmern im Ostalbkreis, Zimmern im Odenwaldkreis, Zimmern im Landkreis Tuttlingen und viele mehr. Aus diesem Grund ist die Zuordnung der historischen Belege, auch der Ortsnamen in Thüringen, nicht immer ganz sicher.
H. Rosenkranz erklärt den Namen wie folgt: "Der Name gehört zu zimbar, das sowohl `Bauholz´ als auch die daraus errichteten Bauten bezeichnet und ist demnach als `bei den Holzhäusern´ zu verstehen. Dieser Ortsname markiert den Beginn des vom Zimmermann aus zugehauenen Balken errichteten Fachwerkhauses gegenüber den alten Rundpfostenhüttet mit den lehmbeworfenen "Wänden", die aus Ruten gewunden wurden."
H.-G. Schmitz schreibt: "Die Namen gehören zu altsächsisch timbar ‘Gebäude’, mittelniederdeutsch timber, timmer ‘Bauholz, aus Holz erbautes Bauwerk’, althochdeutsch zimber ‘Bau, Gebäude’, zimbirra ‘Erbauung, Haus, Wohnung’, anord. timbr ‘Bauholz, Gebäude’, aengl. timber ‘Bauholz, Gebäude’ und enthalten eine Bedeutung "bei den Bauhölzern" oder eher "bei den (Holz)häusern".
Literatur-Angaben:
E. Förstemann
Altdeutsches Namenbuch, Bd. 2: Orts- und sonstige geographische Namen, 2. Hälfte, hrsg. von H. Jellinghaus, Bonn 1916, Sp. 994f.
H. Rosenkranz
Ortsnamen des Bezirkes Gera, Greiz 1982, S. 17.
H.-G. Schmitz
in: Deutsches Ortsnamenbuch, hrsg. von M. Niemeyer, Berlin-Boston 2012, S. 228.
H. Walther
Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 247.