Landkreis Saalfeld-Rudolstadt Watzdorf
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Historische Belege:
- 1137 Watzdorf (Fischer/Elbracht S. 51)
- 1261 Watsdorf (Fischer/Elbracht S. 51)
- 1288 Eberhardus de Watzdorf (Geschlecht Watzdorf S. 12)
- 1301 Cunradi de Wazdorff (Schamelius, Saalfeld S. 162)
- 1328 Wazdorf (Mansberg III S. 34)
- 1348 Johannis de Watzdorf (Höfler, Rechtsbuch S. 135)
- 1369 Watstorf (Regesta Boicarum IX S. 212)
- 1371 von Watstorf (UB Paulinzelle I Nr. 260 S. 250)
- 1391 Waczdorf (Fischer/Elbracht S. 51)
- 1411 Waczistorff (Fischer/Elbracht S. 51)
- 1455 Wotzsdorff (Fischer/Elbracht S. 51)
- 1512 Watzendorff (Fischer/Elbracht S. 51)
- 1743 Watzdorff (Fischer/Elbracht S. 51)
- 1796 Watzdorf (Bube 50)
Unstrittig ist, dass im zweiten Teil des Ortsnamens hochdeutsch -dorf enthalten ist. Aber umstritten ist der vorn stehende Teil, der zwar sicher als Personenname anzusprechen ist, aber nicht sicher ist es, ob es ein deutscher oder ein slavischer ist. Ein deutscher ist zwar als Wazzo, Watzo gut bezeugt (wohl zu german. hwat "scharf"), aber in einer Verbindung mit -dorf müsste es dann Watzen- heißen, nicht nur Watz-. Ob das -en- im 12. Jahrhundert schon geschwunden ist, ist unsicher. Aber auch die Annahme eines slavischen Namens stößt auf Probleme, er müsste als Vacek o.ä., gesprochen etwa "Watzek" angesetzt werden. Aber bei einer Grundform Watz(e)k(en)dorf müsste ebenfalls mit frühem Schwund in der Fuge des Namens gerechnet werden.
Eine sichere Lösung kann angesichts der doch recht späten Überlieferung nicht gegeben werden.
Literatur-Angaben:
*R. Fischer, in: Beiträge zur Namenforschung 8 (1957), S. 296-297
*R. Fischer und K. Elbracht, Die Ortsnamen des Kreises Rudolstadt, Halle 1959, S. 51
*A. Werneburg, Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens, Nachdruck Köln/Wien 1983, S. 97.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 25. Juni 2020 | 11:05 Uhr