Ortsteil von Saalfeld Unterwirbach
Hauptinhalt
Unterwirbach ist ein Ortsteil von Saalfeld. Der Name des Ortes ist nicht von dem des Bachs Wirbach (rechts zur Schwarza → Saale) zu trennen.
Unterwirbach ist ein Ortsteil der Stadt Saalfeld. Der Name des Ortes ist nicht von dem des Bachs Wirbach (rechts zur Schwarza → Saale) zu trennen.
Historische Belege
Flussname:
- 1419 by dem Wirbachssbache (E. Ulbricht S. 121)
- 1510 an dem Wirbach (E. Ulbricht S. 121)
Ortsname:
- 1286 Wirbach (Fischer-ElbrachtS. 50)
- 1305 Wirbach (Jacob 120)
- 1375 Nedern Wirbach (Fischer-Elbracht S. 50)
- 1455 Neddern Wirbach (Fischer-ElbrachtS. 50)
- 2. Hälfte 16. Jh. Underwirbach(Fischer-Elbracht S. 50)
- 1796 Unter-Wirbach, U[nter] Wirbach (Bube 97, 50)
Zur Bedeutung des Ortsnamens:
Wie die Belege zeigen, hieß Unterwirbach ursprünglich nur Wirbach. Zunächst wurde zur Unterscheidung von Oberwirbach der Zusatz Neder(n)- hinzugefügt. Der Zusatz Unter- wurde erst später hinzugefügt. Zunächst diente der Zusatz Neder(n)- zur Differenzierung von Oberwirbach, Unter- entstand erst in jüngerer Zeit. Der Ortsname ist von dem des Bachs übernommen worden.
Umstritten ist, woher der Wirbach seinen Namen hat. Fischer-Elbracht denken an einen Zusammenhang mit der Werra, was sehr unwahrscheinlich ist. G. Jacob und E. Ulbricht gehen von einem deutsch-slavischen Mischnamen aus und sehen in dem Namen neben deutsch ‑bach im ersten Teil einen Zusammenhang mit dem slavischen Wort für die "Weide", die Baumart, sehen, tschech. vrba, sorb. wjerba, werba, poln. wierzba.
Das ist möglich, aber ein anderes slavisches Wort, das in fast allen slavischen Sprachen belegt ist, passt wohl besser: russ. vir "tiefe Stelle im Fluss oder See, Wasserstrudel, -wirbel", tschechisch vyr "Quelle, Wasserwirbel, -strudel", "tiefe Stelle im Fluss", poln. "tiefe Stelle im Fluss". Davon sind zahlreiche Gewässernamen abgeleitet, zusammengestellt bei J. Udolph, Studien, S. 290-300. Das passt vor allem deshalb besser, weil der wohl namengebende Bach, anhand der Höhenlinien erkennbar, ein starkes Gefälle besitzt.
Literatur
R. Fischer und K. Elbracht, Die Ortsnamen des Kreises Rudolstadt, Halle 1959, S. 40-41.
G. Jacob, Die Ortsnamen des Herzogthums Meiningen, Nachdruck Meiningen 2004, S. 120.
E. Ulbricht, Das Flussgebiet der Thüringischen Saale, Halle 1957, S. 121.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 19. Dezember 2019 | 11:10 Uhr