Landkreis Greiz Untergrochlitz und Obergrochlitz
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Sind in Ober- und Untergrochlitz besonders viele Erbsenzähler zuhause? Das konnte Professor Udolph nicht herausfinden. Aber mit Erbsen hat der Ortsname etwas zu tun.
Der Ortsname ist nicht zu trennen von dem von Obergrochlitz. Bei der Überlieferung beider Namen zeigen die ältesten Belege noch keinerlei Differenzierung in Obergrochlitz oder Untergrochlitz.
Historische Belege:
- 1449 Grochelitz (Tille-FS S. 78)
- 1565 Grochlitz (LA Greiz HA II/67)
- 1569 Grochlitz (E. Eichler)
- 1571 Grochlitz (LA Greiz HA II/31 Nr. 1)
- 1694 zu Grochliz (KA IV/III F3 Nr.1 fol. 41)
Zur Bedeutung des Ortsnamens:
Man ist sich einig, dass hier ein slawischer Ortsname bzw. zwei slawische Ortsnamen anzunehmen sind. Aufgrund der Überlieferung und weiterer ähnlicher Namen geht man zumeist von einer slawischen Grundform *Grocholici aus, worin ein Personenname *Grochol o.ä. vermutet wird, der von slaw. groch "Erbse" abgelehnt sein dürfte.
Die Bedeutung des Ortsnamens wird etwa "Siedlung der Leute des Grochol" gewesen sein. Die Zusätze Ober- und Unter- kamen offenbar erst später hinzu; die Unterscheidung dürfte auf der Höhenlage beruhen, Obergrochlitz liegt etwa 375 m hoch, Untergrochlitz etwa 340 m hoch.
Literatur-Angaben:
E. Eichler, Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neiße, Bd. 1, 2. Aufl., Bautzen 1987, S. 178.
M. Reiser, Grochlitz, in: Onomastica Slavogermanica 6, 1971, S. 114f.
M. Reiser, Die Ortsnamen der Kreise Greiz und Zeulenroda, Diss. Leipzig 1967, S. 44f.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 03. Mai 2018 | 11:10 Uhr