Kyffhäuserkreis Topfstedt
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Zur Gemeinde gehören Obertopfstedt und Niedertopfstedt. Bei der Zuordnung der historischen Belege ist nicht immer sicher, ob einer dieser beiden Ortsnamen gemeint ist oder Topfstedt, ein Ort, der lange in den Quellen genannt wird, nur ca. 20 km entfernt gelegen hat, heute aber in Berga (Kr. Sangerhausen) aufgegangen ist und.
Historische Belege:
- 9.Jh. (Kopie 12. Jh.) Topfestat (Trad. Fuld. (ed. Meyer zu Ermgassen), II S. 145)
- 1089 Tophsteti (Walther S. 284)
- 1143 (Kopie 15. Jh.) Topfstete (Mainzer UB. II Nr. 38 S. 72)
- 1152 (Fälschung 12. Jh.) Dopstide (Mainzer UB. I Nr. 172 S. 318)
- 1157 Dopstide (Walther S. 284)
- 1175 in villa Topfstethe (Codex diplomaticus Saxoniae I A II Nr. 407 S. 283)
- 1198 de Dopstet, Variante: Dopfstedt (Codex diplomaticus Saxoniae I A III Nr. 30 S. 27)
- 1224 de Dopsteden (UB Walkenried I Nr. 128 S. 168)
- 1271 Niedertopfstet (Werneburg, S. 55)
- 1292 de Tophstete (UB Walkenried I Nr. 658 S. 552)
- 1300 Tophstete (Meyer, Helmegau S. 65)
- 1338 Tophestete (Meyer, Helmegau S. 65)
- 1344 Tophestete (Meyer, Helmegau S. 65)
- 1351 Topilstete (Regesten Wangenheim Nr. 101 S. 100)
- 1356 Obirtoppstete (Werneburg, S. 55)
- 1367 Tophstete (Meyer, Helmegau S. 65)
- 1833 Nieder-Topfstädt, Ober-Topfstädt (König R 646)
Der Ortsname ist genauso zu erklären wie Topfstedt, ein heute verschwundener Name für einen Ort, der in Berga aufgegangen ist. Dieser Name ist in einer Untersuchung von K. Loga umfassend bearbeitet worden. In der ursprünglichen Bedeutung sind alle Topfstedt-Orte gleich: Neben niederdeutsch und hochdeutsch -stede, -stätte, -stadt enthalten sie im ersten Teil niederdeutsch dop, hochdeutsch Topf, dessen Bedeutung ursprünglich als "Gefäß, Vertiefung" angesetzt werden kann. Somit hat die Benennung auf die Lage der Orte Bezug genommen: Sowohl Nieder- und Obertopfstedt wie Topfstedt in Berga liegen in von Gewässern durchzogenen Tälern, liegen also tiefer als die Umgebung.
Literatur-Angaben:
E. Förstemann, Ortsnamen, Altdeutsches Namenbuch, Bd. 2: Orts- und sonstige geographische Namen, Teil 2, Nachdruck Hildesheim usw. 1983, Sp. 733.
H. Walther, Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 248.
A. Werneburg, Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens, Nachdruck Köln/Wien 1983, S. 55.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 02. Juli 2020 | 11:05 Uhr