Weimarer Land Kötschau - Ortsteil der Gemeinde Großschwabhausen
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In Kötschau im Weimarer Land lebte offenbar früher ein gewisser Chotš, der große Lust hatte, genau dort zu leben - und genau das wollte. So zeigt es die Herleitung des Namens.
Historische Belege:
- 1172 Heinricus de Cotsowe (Altenburger UB Nr. 15)
- 1183 in villa Cotisovve (Codex diplomaticus Saxoniae II/19 Nr. 3 S. 7)
- 1200 Cotscov(Dobenecker II Nr. 647)
- 1218 Henricus de Chotsowe (Altenburger UB Nr. 93)
- 1243 Heinricus miles de Kozowe (Altenburger UB Nr. 144)
- 1259 in Cötzowe (UB Stadt Jena I Nr. 8 S. 10)
- 1344 K=tschov (Historia Schwarzburg S. 62)
- 1366 in Kotzschwe (UB Pforte II Nr. 88)
- 1387 zcu K=czow, Koczow (UB Pforte II Nr. 142)
- 1443 das dorff Koczschauw (Neue Mitteilungen XII S. 481)
- um 1450 Kötzaw (UB Erfurt III A 5 S. 384)
- 1478 Kotschaw (UB Stadt Jena II Nr. 646)
Die historischen Belege zeigen, dass die Schreiber Probleme hatten, bestimmte Laute zu umschreiben (Ch-, -ts-, -tzsch-, -czsch-u.a.). Das liegt daran, dass ein slawischer Name vorliegt. In der Deutung kann man dem Vorschlag von E. Eichler folgen: er sieht ihn ihm eine altsorbische Grundform *Chot-š-ovund stellt ihn zu einem slawischen Personennamen Chotš-, der z.B. im niedersorbischen Personennamen Chótaš, im alttschechischen Chotĕšĕ und im altpolnischen Chocieszowic vorliegt. Diese Namen gehören zu slawisch chot- "wollen, Lust", z.B. in russ. chotet´. Man darf daher von einem Ansatz *Chotš-ov- "Dorf, Siedlung eines Chotš" ausgehen.
Literatur-Angaben: E. Eichler, Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neiße, Bd. 2, Bautzen 1987, S. 67.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 10. Januar 2019 | 11:10 Uhr