Weimarer Land Hohlstedt - Ortsteil der Gemeinde Großschwabhausen
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In Hohlstedt im Weimarer Land hat offenbar im 10. Jahrhundert ein gewisser Ha(n)hold "abgehangen" oder zumindest "gesiedelt". Das zeigt die Herleitung des Ortsnamens von Namenforscher Prof. Udolph.
Historische Belege:
- 958 Haholtestat (MGH DO I Nr. 198 S. 278)
- 1171 (Fälschung) Holstete (Dobenecker I Nr. 1171 S. 218)
- 1259 Halstete (UB Stadt Jena I Nr. 8 S. 10)
- 1285 in Halstete (Horn, Henricus Illustris UB Nr. 64 S. 292)
- 1294 Halstete (Werneburg, S. 51)
- 1296 Halstete (Fuhrmann, S. 32)
- 1350 Holstete (Fuhrmann, S. 32)
- 1429 Hoelstete (Fuhrmann, S. 32)
- 1478 Holstete (Fuhrmann, S. 32)
- 1516 Holstet (Werneburg, S. 51)
- 1833 Hohlstädt (König 3,24)
Der erste Beleg aus dem 10. Jahrhundert entscheidet die Deutung: offenbar ist von Haholtes-stat oder -stet "Stelle, Siedlungsstelle" auszugehen. Im ersten Teil ist demnach von einem Personennamen Haholt auszugehen. Dieser ist bereits seit dem 7. Jh. gut nachweisbar und wird wahrscheinlich auf eine Grundform Hanh-wald zurückzuführen sein, woraus schon früh Varianten wie Hanhold, Hahold entstanden sind. Hanh- gehört wohl in einen Zusammenhang mit dt. hängen, dass im Althochdeutschen auch als hahan bezeugt ist. Weiteres ist allerdings nicht ganz klar. In jedem Fall hat man eine "Siedlungsstätte eines Haholt" vor sich. Dass schon früh die Anfangssilben Haholt- zu Halt- und Holt- verschmolzen, ist bei der Aufeinanderfolge von zwei -h- gut verständlich.
Literatur-Angaben:
W. Fuhrmann, Die Ortsnamen des Stadt- und Landkreises Weimar, Diss. Leipzig 1962, S. 32.
H. Walther, Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 279.
A. Werneburg, Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens, Nachdruck Köln/Wien 1983, S. 51.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 10. Januar 2019 | 11:10 Uhr