Südharz Sülzhayn
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Sülzhayn im Südharz ist ein Ortsteil von Ellrich. Wie dieser Ortsname entstand und was er bedeutet, erklärt Namenforscher Jürgen Udolph.
Historische Belege:
- 1332: Herbertus de Sultzehayn (Amtsbuch Nordhausen, S. 87)
- 1336-1348: Sulzehayn (Zeitschrift des Harz-Vereins 22, S. 128)
- 1372: Sulczhain (Zeitschrift des Harz-Vereins 3, S. 355)
- 1373: Sultzhain (Meyer-Rackwitz)
- 1398: Sulzhain (Meyer-Rackwitz)
- 1444: Sulzhain (Meyer-Rackwitz)
- 1466: (Collectanea Nordhusana, S. 23)
- 1474: Zultzhagen(UB. Walkenried II, Nr. 1438, S. 652)
- 1477 (?): Sulzheim (Regesta Stolbergica, Nr. 1847, S. 617)
- 1495: Sultzhayn (Meyer-Rackwitz)
- 1506: Sultzhain (Meyer-Rackwitz)
- 1512: Sulzhain (Meyer-Rackwitz)
- 1806: Sulzhayn (F. Gottschalck, Taschenbuch, S. 420)
Flussname Sülze (linker Zufluss der Zorge)
- 1806: Die Sülze (F. Gottschalck, Taschenbuch, S. 420)
Wie schon F. Gottschalck schrieb, führt der Ort seinen Namen nach dem etwa 8 Kilometer langen Fluss Sülze. Zwar gibt es von diesem kaum ältere Belege, aber man wird den Namen wohl ähnlich wie den von etlichen weiteren Gewässern erklären können. Diese sind: Große und Kleine Sülze in Magdeburg; Sülze, Zufluss der Elbe in der Magdeburger Börde; Sülze in Hamburg (ehemaliges Hafenbecken, auch Sülzedurchfahrt, in der Speicherstadt; Sülze, Zufluss der Werra im Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Thüringen.
Diese Namen werden von A. Greule, E. Ulbricht unter anderem wie folgt erklärt: althochdeutsch sulza, mittelhochdeutsch sulze, mitteldeutsch sülze, niederdeutsch sülte "Salzwasser, Sole, Salzquelle", auch - hier weniger wahrscheinlich - "Saline, Salzwerk", aus german. *sult~a "Salzwasser, Sole". Gemeint ist hier wohl "salzhaltiger, salzig schmeckender Fluss".
An den Flussnamen ist -hain angetreten, worin eine Zusammenziehung aus hâgen "Hecke, Knick, lebender Zaun zwischen Wiesen, Feldern; Grenzhecke, Dombusch, Domzaun; Buschwerk, Hain, Gehölz" vorliegt.
Der Ortsname Sülzhayn ist somit als "Hecke, Buschwerk, Hain, Gehölz" an der Sülze zu erklären.
Literatur-Angaben:
F. Gottschalck, "Taschenbuch für Reisende in den Harz", Magdeburg 1806.
A. Greule, "Deutsches Gewässernamenbuch", Berlin/Boston 2014, S. 521f.
K. Meyer, R. Rackwitz, "Der Helmegau", in: "Mitteilungen des Sächsisch-Thüringischen Vereins für Erdkunde zu Halle" (1889), S. 71.
E. Ulbricht, "Das Flußgebiet der Thüringischen Saale", Halle 1957, S. 211.