Saale-Holzland-Kreis Scheiditz
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28. Februar 2017, 15:57 Uhr
Scheiditz ist eine Gemeinde im Osten des Saale-Holzland-Kreises. Die nach Einwohnern zweitkleinste Gemeinde in Thüringen nach Kleinbockedra verfügt über denkmalgeschützte Höfe und ein restauriertes Kriegerdenkmal.
Historische Belege:
- 1339 (Kopie 19. Jh.): Schutz (UB Bürgel Nr. 171 S. 196)
- 1349: Schicz, Schucz (Rosenkranz S. 53)
- 1358: in Schrbcze (hierzu?) (Lehnbuch Friedrichs S. 161)
- 1401: Henrich Schidicz (UB Jena I Nr. 536 S. 487)
- 1403: Henrico Schiditz (UB Jena I Nr. 543 S. 492)
- 1457: Schuezsch (Rosenkranz S. 53)
- 1473: in Schueczsch (Kahla u. Roda II S. 37, 218)
- 1529: Schewtz (Rosenkranz S. 53)
- 1848: Scheiditz (Huhn 5,818)
Die wechselnden Schreibungen zeigen, dass die Verfasser der Urkunden Probleme mit diesem Namen gehabt haben. Das liegt daran, dass ein slavischer Name zugrunde liegt. In der Deutung kann man E. Eichler folgen. Er schreibt u.a.:
Man kann an altsorbisch Čuč denken, einer Nebenform zum Personennamen *Čuk oder *Čuč, der letztlich zu slavisch *čuti "fühlen, hören" gehört. Diese Basis findet man heute noch in sorb. čuć, cus, alttschech. čúti, tschech. číti, poln. czuč usw. Der Anlaut Sch- könnte sich zwar auch auf einen Ansatz mit *Š- (= Sch-) zurückführen, jedoch bleibt dieses unsichter. Die heutige Form Scheiditz ist eine späte Eindeutschung des für deutsche Sprecher unverständlichen Namens. Letztlich also die Siedlung, das Dorf eines Čuk oder Čuč.
Literatur-Angaben:
E. Eichler, Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neiße, Bd. 3, Bautzen 1993, S. 189.
H. Rosenkranz, Ortsnamen des Bezirkes Gera, Greiz 1982, S. 53.