Landkreis Sömmerda Ottenhausen - Ortsteil von Weißensee
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Ein Udo hat bei diesem Ortsnamen eine zentrale Rolle. Welche - das erklärt Namenforscher Professor Udolph hier.
Historische Belege:
- 1116 Utenhusin (Dobenecker I Nr. 1113 S. 234)
- 1111-1137 (Kopie) in Udenhusen (Mainzer UB. I Nr. 616 S. 536)
- 1198 de Vthinhausen, Variante: Uttenhausen (Codex diplomaticus Saxoniae I A III Nr. 30 S. 28)
- 1219 Utenhusen (Dobenecker II Nr. 1861 S. 339)
- 1221 Utenhusen (Dobenecker II Nr. 1973 S. 357)
- 1261 Hermannus de Utenhusen (Diplomataria Maguntina I Nr. 62 S. 121)
- 1271 Udenhusen (Dobenecker III Nr. 635 S. 93)
- 1282 Vtenhusen (Dobenecker IV Nr. 2076 S. 298)
- 1506 Utenhusen (Werneburg, S. 106)
- 1833 Ottenhausen (König 2,12)
Wie die Überlieferung zeigt, ist von einer älteren Form Utenhusen, z.T. wechselnd mit Udenhusen, auszugehen. Im zweiten Teil ist von althochdeutsch oder altniederdeutsch -husen = neuhochdeutsch -hausen"bei den Häusern" = "Siedlung, Dorf" auszugehen. Der erste Teil enthält den alten Vornamen Udo, der schon früh auch in den Varianten Odo, Otto u.a.m. begegnet. In der Mitte des Namens erscheint -en-,das ist ein alter Genitiv Singular im Sinne von "des Odo, Udo". Es ist daher von einer "Siedlung eines Udo, Odo" auszugehen.
Literatur-Angaben:
H. Walther, Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 294.
A. Werneburg, Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens, Nachdruck Köln/Wien 1983, S. 106.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 04. Juni 2020 | 11:50 Uhr