Saale-Holzland-Kreis Oßmaritz
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Der deutsche Vorname Osmar, der sogar auf das germanische Göttergeschlecht der Asen zurückgeht, und die slawische Endung -ici gehen bei diesem Ortsnamen eine Symbiose ein.
Historische Belege:
- 1327 Petrus de Osmarit (UB Jena I Nr. 123 S. 105)
- 1332 Petir von Osmeriz (Schmid, Lobdeburg Nr. 198 S. 125)
- 1350 Osmaricz (Lehnbuch S. 164)
- 1358 Ossemericz (UB Jena I Nr. 289)
- 1360 zcu Ozmeritz (UB Jena I Nr. 295 S. 278)
- 1361 Osmaricz (UB Jena I Nr. 302 S. 285)
- 1367 zcu Ozzemericz (mehrfach) (Schmid, Lobdeburg Nr. 230 S. 139)
- 1368 Ozmaricz (UB Jena I Nr. 340 S. 318)
- 1388 Ossembricz (Lobdeb. S. 464)
Zur Bedeutung des Ortsnamens:
Oßmaritz ist ein sogenannter deutsch-slawischer Mischname. Im ersten Teil steht der deutsche Vorname Osmar oder Osmer, im zweiten die slawische Endung -ici. Derartige Ortsnamen weisen auf ein längeres Zusammenleben zwischen Deutschen und Slawen hin, sonst würde es derartige Ortsnamen nicht geben.
Der Ortsname bedeutete ursprünglich etwa "Ort, Siedlung der Leute des Osmar". Der Personenname geht auf eine altgermanische Form *Ansmar zurück, worin die Asen, ein germanisches Göttergeschlecht, und -mar "berühmt" enthalten ist.
Literatur-Angaben:
E. Eichler, Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neiße, Bd. 3, Bautzen 1993, S. 45.
W. Fuhrmann, Linguistische Studien zu den slawischen Toponymen des Bereiches der Ilm-Saaleplatte und des mittleren Saalegebietes, Diss. B Leipzig 1975, S. 244.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 12. April 2018 | 11:10 Uhr