Landkreis Sonneberg Mürschnitz - Ortsteil von Sonneberg
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Historische Belege:
- 1317 Murzich(Schultes, Henneb. I, UB Nr. 21)
- 1340 Mursnicz, Mirsnitz (Schultes, Coburg UB Nr. 45 S. 50)
- 1383 Morsnicz (Schultes, Coburg UB Nr. 94)
- 1454 Morßnicz (Schindhelm S. 65)
- 1555 Mursnitz (Schindhelm S. 65)
- 1595 Morschnitz, Mörschniczs (SchindhelmS. 65)
- 1659 Mörschni(t)z, Mürschni(t)z (Schindhelm S. 65)
- 1735 Mörschnitz, das Dorf Mirßnitz (SchindhelmS. 65)
- 1796 Mürschnitz (Bube 129)
Der Ortsname ist aus dem Slawischen zu erklären. Zugrunde liegt eine Grundform *Muršnica oder *Moršnica, die zu morcha, murcha "Aas, toter Körper", auch "Leiche", gehören. Dazu gehört tschech. mrchoviště, mršnik, mršiniec "Schindanger". Und das dürfte auch der Ortsname Mürschnitz bedeuten. Als Schindanger (auch Schindacker oder Schindgrube und Schindergrube) bezeichnete man einen gemeinschaftlichen Platz eines Dorfes bzw. Stadt, den Anger, auf dem das tote Vieh gehäutet und die Tierkadaver verscharrt oder Aasfressern überlassen wurden. Diese Stelle befand sich wegen der Geruchsbelästigung oft etwas außerhalb des eigentlichen Dorfes.
Literatur-Angaben:
E. Eichler, Studien zur Frühgeschichte slawischer Mundarten zwischen Saale und Neiße, Berlin 1965, S. 100.
G. Jacob, Die Ortsnamen des Herzogthums Meiningen, Nachdruck Meiningen 2004, S. 137.
W. Schindhelm, Die Ortsnamen des Sonneberger Landes, Rudolstadt u. a. 1998, S. 55.
W. Schinhelm, in: Onomastica Slavogermanica 4,
H. Walther, in: Beiträge zur Namenforschung 11 (1960), S. 46.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 23. April 2020 | 11:50 Uhr