Erfurt Mittelhausen - Ortsteil von Erfurt

Die nicht selten hierher gestellten Belege aus dem Hersfelder Zehntverzeichnis (Urkundenbuch der Reichsabtei Hersfeld, Nr. 37) Midelhusa und aus dem Breviarium sancti Lulli Midilhusun gehören wahrscheinlich nicht hierher, sondern entweder zu Mittelhausen, Ortsteil von Allstedt, oder Mittelhausen, Wüstung bei Gotha. Zur Frage der Zuweisung der alten Belege s. auch V. Schimpff, Bemerkungen zu den fränkisch-thüringischen Beziehungen im ersten Drittel des 7. Jahrhunderts, in: Terra Praehistorica. Festschrift f. K.-D. Jäger, Langenweissbach 2007, S. 400-429, hier: S. 413.

Historische Belege:

• 1143 (Kopie 15. Jh.) Mitelhusen (UB. Erfurter Stifter I Nr. 41)
• 1144 in Mitdelhusun (Weisser S. 130)
• 1152 de Mittelhusen (Otto, Thur. Sacra S. 475)
• 1154 Mitlehusen (Weisser S. 130)
• 1196 in Mitthelhusen (Mainzer UB. II Nr. 650 S. 1056)
• 1237 in Mittelhusen (Zeitschrift d. Harz-Vereins 28 S. 436)
• 1239 Mittelhusen (UB Stadt Erfurt I Nr. 121)
• 1253 Mitilhusen (Weisser S. 130)
• 1324 metelhusen (Weisser S. 130)
• 1339 Mittelhusin (Weisser S. 130)
• 1362 Metilhusen (Weisser S. 130)
• 1430 Mettilhusen (Weisser S. 130)
• 1451 Mittilhusen (Weisser S. 130)
• 1566 Mettelhausen (Weisser S. 130)
• 1571 Mittelhausenn (Weisser S. 130)

Der Ortsname lässt sich recht einfach erklären: neben niederdeutsch -husen = "bei den Häusern, Dorf, Siedlung" enthält er niederdeutsch middel bzw. - später - hochdeutsch mittel "in der Mitte liegend", so dass als ursprünglicher Sinn "die in der Mitte liegende Siedlung" angenommen werden kann.

Es fragt sich nur, worauf sich diese mittlere Lage bezieht. Nach meiner Meinung bezieht sich die Namengebung auf die Lage zwischen Kühnhausen und Stotternheim, aber das bleibt unsicher.