Wartburgkreis Meimers
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Meimers ist ein Stadtteil von Bad Liebenstein im Wartburgkreis. Zum bezeichnenden Personennamen "Aganbercht" oder "Einbercht" muss man noch "dorf, -siedlung, -heim" hinzudenken.
G. Winkler hat sich ausführlich mit den genetivischen Ortsnamen beschäftigt, die bei dieser Ortsbedeutung eine gravierende Rolle spielen.
Historische Belege:
- 1317 (Kopie 1332) des dorfes zu Meimbrehts (Winkler S. 149)
- 1330 partem ville Eynbrechts ((Mötsch, Lehnsbücher A S. 37)
- 1384 Ebrechezhusen (hierzu?) (Henneburg. UB III Nr. 213 S. 236)
- 1390/1400 tzu Meinbrechtis (Winkler S. 149)
- 1585 Meymers (Winkler S. 149)
Zur Bedeutung des Ortsnamens:
Der Ortsname gehört zu den sogenannten genetivischen Ortsnamen, die G. Winkler ausführlich behandelt hat. Das bedeutet, dass man sich noch einen weiteren Zusatz hinzudenken muss, etwa -dorf, -siedlung, -heim o.ä., der aber in den Quellen nicht mehr erscheint. Übrig blieb durch die historische Entwicklung der Genitiv Singular eines Personennamens. Nach Ausweis der alten Belege dürfte es ein Einbrecht, Einbercht gewesen sein. Hinzugetreten ist dann der Rest von zu dem, an dem Einbrechtsdorf o.ä., was zur Folge hatte, dass der Rest von zu dem, an dem, also das -m-, an den Ortsnamen hinzugefügt wurde: aus zu dem Eimbrechts entstand Meimbrechts, letztlich dann Meimers.
Der zugrunde liegende Personenname kann als Aganbercht, Einbercht, Einbracht bestimmt werden. Der zweiteilige Rufname ist aus germanisch *agi- ‘Schrecken’, gotisch agan ‘sich fürchten’ + ‐bert, älter ‐ber(a)ht, althochdeutsch Wort ber(a)ht ‘hell, glänzend, strahlend’ gebildet worden.
Literatur-Angaben:
A. Werneburg, Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens, Nachdruck Köln-Wien 1983, S. 110f.
G. Winkler, Genetivische Ortsnamen in Ostmitteldeutschland und in angrenzenden Gebieten, Berlin 2007, S. 149f.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 31. Mai 2018 | 11:10 Uhr