Landkreis Gotha Luisenthal
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Bei so viel Eindeutigkeit schmilzt der Namenforscher hinweg: Luisenthal verdankt seinen Namen einer Schmelzerei.
Die heutige Gemeinde Luisenthal im Landkreis Gotha entstand 1952 im Rahmen einer Gebietsreform. Dabei wurden die drei vorher selbstständigen Gemeinden Luisenthal, Stutzhaus und Schwarzwald zusammengelegt.
Historische Belege:
- 1753 Luisenthal (Gerbing S. 244)
- 1758 Louisenthal (Thür. Fähnlein 6, 1937, S. 144)
- 1780 Luisenthal (Galletti, Hztg. Gotha III S. 285)
- 1796 Luisenthal (Bube 29)
- 1870 Louisenthal (StaBur 37)
Zur Bedeutung des Ortsnamens:
Die Entstehung des Namens kann auf den Tag genau bestimmt werden. Dazu schreibt L. Gerbing S. 244: "Das Katasterverzeichnis hat noch den Ausdruck Schmelzerei für Luisenthal. Letzterer Name ist dem alten Hammer im Jahre 1753 gegeben worden."
Entsprechend heißt es bei Galletti, Hztg. Gotha III, S. 285 im Jahr 1780: "Herzog Friedrich III. nennte dieses Schmelzwerk, nach dem Nahmen [sic!] seiner Gemahlin, Luisenthal." Noch genauer fasst Wikipedia - in diesem Fall wohl zutreffend - die Namengebung: "Herzog Friedrich III. von Sachsen-Gotha-Altenburg … benannte diese Ansiedlung am 1. Oktober 1753 zu Ehren seiner Frau Luise Dorothée von Sachsen-Gotha-Altenburg… in Luisenthal um." Ganz ähnlich verlief die Namensgebung bei Luisenthal im Saarland (s. den Beitrag von Ch. Jochum-Godglück).
Literatur-Angaben:
L. Gerbing, Die Flurnamen des Herzogtums Gotha und die Forstnamen des Thüringerwaldes, Jena 1910, S. 244.
Ch. Jochum-Godglück, Namenmotivation und Namenwechsel bei frühneuzeitlichen Siedlungsnamen: das Beispiel Ernstthal - Rockershausen - Luisenthal im Saarland, in: Beiträge zur Namenforschung, Neue Folge 36 (2001), S. 135-164.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Haase und Waage am Vormittag | 26. Oktober 2017 | 11:00 Uhr