Altenburger Land Illsitz - Ortsteil von Altkirchen
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Illsitz liegt im Altenburger Land und gehört als Ortsteil zur Gemeinde Altkirchen. Im Dorf gibt es eine Kirche, einige Vierseithöfe und den Hirtenhof mit Islandpferden. Jedes Jahr findet meist im Juni das Illsitzer Dorffest statt. Professor Udolph erklärt, woher der Ort seinen Namen hat.
Historische Belege:
- 1140: Hilsice (Altenburger UB, Nr. 6)
- 1192: Gumbertus de Ilsicz (UB Hst. Naumburg I, Nr. 371)
- 1336: Ilsicz (BV Abg.; RDMM, S. 404)
- 1378: Ilsicz, Ylsicz (RDMM, S. 209)
- 1445: Ilsicz (Erbarmannschaft Bl. 10v)
- 1528: Iltschitz (Vis. 152)
- 1533/34: Ilsitz (Arg. Abg. 70)
- 1548: Ilsietz (AEB Abg. III 410)
- 1753: Illsitz (Sächs. Atlas)
- 1796: Jllsis (Bube 9)
- 1870: Illsitz (StaBur 28)
Zur Bedeutung des Ortsnamens:
Es liegt ohne Zweifel ein slawischer Ortsname vor. In der Erklärung kann man dem Vorschlag von E. Eichler folgen. Er schreibt unter anderem: "Evtl. altsorbisch *Łžici zu lež 'Lüge, Lügner', vgl. obersorbisch lhać, niedersorbisch lgaś, tschechisch lháti, polnisch lgać 'lügen', russisch lgat´, dialektisch ilgat´, wohl zu einem Personennamen *Leg/Lež, also etwa "Siedlung der Leute eines Łež’".
Evtl. aso. *Łžici zu lež 'Lüge, Lügner', vgl. oso. hać, nso. lgaś, tsch. lhát, poln. lgać 'lügen', oder zu dem PN *Leg/Lež + Suffix -ici #5. - 'Siedlung der Leute eines Łež’. Aso. Łž- wurde als ils- eingedeutscht. Die erste Belegform zeigt H-, wie es von Schreibern oft unberechtigt vor fremde Namen mit anlautendem Vokal gesetzt wurde; es hat keinen Lautwert.
Literatur-Angaben:
E. Eichler: "Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neiße", Bd. 1, 2. Aufl., Bautzen 1987, S. 187.
E. Eichler: "Studien zur Frühgeschichte slawischer Mundarten zwischen Saale und Neisse", Berlin 1965, S. 79.
"Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen", Bd. 1, Berlin 2001, S. 446.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 04. Januar 2018 | 11:50 Uhr