Landkreis Hildburghausen Haubinda (Ortsteil von Westhausen)
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Haubinda ist ein Ortsteil der Gemeinde Westhausen im südthüringischen Landkreis Hildburghausen. Über die Bedeutung des Ortsnamens sind sich die Experten allerdings nicht ganz einig.
Historische Belege
- um 1317: Heuwinden (Mötsch, Urbare A, Nr. 373)
- um 1317: Henwinden (!) (Mötsch, Urbare A, Nr. 157)
- 1317: Heuwinden(Henn. UB I, Nr. 32, S. 53)
- 1340: Heinwinden, Hagenwinde, Hanwinde, Haynwinde (Jacob, S. 56)
- 1433: Ludewicus Hauwende (Acten Erf. Uni I, S. 159)
- 1528: zu Hainwinde (Krauß, Historie I, S. 455)
- 1614: von Haubinda (Krauß, Historie I, S. 460)
- 1737: Haubinda (Krauß, Historie I, S. 459)
Zur Bedeutung des Ortsnamens:
Der Ortsname scheint das deutsche Wort Heuwende oder Heuwinde zu enthalten. So hat ihn auch Y. Merkenelioglu aufgefasst: er gehe zurück auf eine Verbindung aus hoi, hou(wi), heu "Heu" und althochdeutsch winta, mittelhochdeutsch winde "Winde, Armbrustwinde, Krahn, Rad". Sie weist allerdings darauf hin, dass G. Jacob einen anderen Vorschlag gemacht hat.
Dieser sieht im ersten Teil althochdeutsch hagan, mittelhochdeutsch hagen, das sich zu hain "Dornstrauch, Wäldchen" entwickelt hat, und im zweiten Teil die Wenden = Slawen, also eine Siedlung von Slawen in oder an einem Wäldchen.
Jacobs Vorschlag ist überzeugender, denn entsprechende Ortsnamen mit -wenden oder ‑winden sind gerade in Thüringen keineswegs selten. Wir kennen das Wort Wenden, Winden, das früher die allgemeine Bezeichung der Slawen durch Deutsche gewesen ist, auch noch aus dem Hannoverschen Wendland und aus Wendisch = Niedersorbisch. Hierher gehören etwa auch die Ortsnamen Abtswenden bei Sömmerda; Branchewinda bei Arnstadt, Burgwenden bei Sömmerda und viele andere mehr. Meist sind es nur kleine Orte, sie entstanden oft dadurch, dass deutsche Dienstherren Slawen ansiedelten, die für sie dann arbeiten mussten. Eine ausführliche Zusammenstellung von entsprechenden Ortsnamen in Deutschland, die diese Slawenbezeichnung enthalten, hat Udolph, Germanenproblem S. 276-284 zusammen gestellt, man vergleiche auch die ausführliche Behandlung von entsprechenden Namen in Bayern von W.-A. Frhr. v. Reitzenstein.
Literatur
G. Jacob: "Die Ortsnamen des Herzogthums Meiningen", Nachdruck Meiningen 2004, S. 56.
Y. Merkenelioglu: "Ortsnamen des Landkreises Hildburghausen auf der Grundlage der gedruckten Überlieferung", Magisterarbeit Bayreuth 1997, S. 16.
W.-A. Frhr. v. Reitzenstein: "Ortsnamen mit Windisch/Winden in Bayern", in: "Blätter für oberdeutsche Namenforschung 28/29" (1991/92), S. 3-76.
J. Udolph: "Namenkundliche Studien zum Germanenproblem", Berlin-New York 1994, S. 278.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 26. März 2020 | 11:05 Uhr