Landkreis Schmalkalden-Meiningen Dreißigacker - Ortsteil von Meiningen

Dreißigacker sind mal dreißig Acker gewesen - also eine große, neu angelegte Fläche. Aus diesem Waldstück sollten die Bäume verschwinden, damit dort eine Siedlung entstehen kann.

Dreißigacker ist Ortsteil im Westen von Meiningen.

Historische Belege:

1311: Drizzikacher (Fuchs, Namen, S. 48)
1317: Dorf zu Drizzigackern (Jacob, S. 37)
1320: Heinrici de Drisichackern (Henneburg. UB I, Nr. 140, S. 82)
1323: Heinrici de Drissigackern (Henneburg. UB V, Nr. 98, S. 57)
1325: tzu Dryszigacker (Henneburg. UB V, Nr. 424, S. 254)
1328: Drizigackeren, Drizzikakker (Henneburg. UB I, Nr. 202, S. 113)
1329: in dem dorfe zu Drizzigackern (Fuchs, Namen, S. 48)
1352: Drizekacker (Wölfing, Kloster Veßra, Nr. 341, S. 189)
1373: Dritzikacker (Jacob, S. 37)
1796: Dreyßigacker (Bube 117)

In der Deutung kann man dem Vorschlag von H. Rosenkranz folgen, den A. Fuchs, Ortsnamen S. 73 zitiert hat: "Einen etwas ungewöhnlichen Namen trägt das Dorf Dreißigacker westlich von Meiningen. Offenbar liegt mit 'zu den dreißig Ackern' ein Flurname vor - wobei Acker als Flächenmaß zu verstehen ist. Es handelt sich dabei um eine relativ junge Neuanlage: Dreißig Acker Waldland waren hier zur Rodung freigegeben worden, um eine neue Siedlung zu begründen. Das neu entstandene Dorf wurde dann einfach nach der Größe der Neulandfläche benannt… als Siedlungsname ist Dreißigacker in Thüringen… einmalig".

Literatur-Angaben: A. Fuchs: "Die Namen der Ortschaften, Höfe und Wüstungen des Altkreises Meiningen. Teil 1: Die Namen der bewohnten Plätze", in: "Jahrbuch des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins 31", 2016, S. 48f.

A. Fuchs: "Die Ortsnamen an den Oberläufen von Felda, Herpf und Katz (2)", in: "Jahrbuch des Staatlichen Thüringischen Rhöngymnasiums Kaltensundheim", Bd. 7 (2001/02), S. 73.

G. Jacob: "Die Ortsnamen des Herzogthums Meiningen", Nachdruck Meiningen 2004, S. 37.