Landkreis Nordhausen Uthleben
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Der Ort Uthleben muss mal einem Otto gehört haben. Das zumindest zeigt die Herleitung des Namens. Professor Udolph hat für Sie nachgeschlagen.
Historische Belege
- 1093 Odenleve (Walther; Werneburg)
- (1127-1139) in Utheleven (Bathe; Werneburg)
- 1152 (verfälscht 12. Jh.) Odenleue (Mainzer UB II Nr. 172 S. 318)
- 1188 in Odenleibe (Mainzer UB. I Nr. 510 S. 832)
- 1205 Odeleve (Bathe; Walther)
- 1229 Heinr. v. Odeleve
- 1476 Uthelebin (Bathe)
- vor 1530 Uthleben (Bathe)
Der Ortsname ist mit dem Element -leben gebildet, das aber keineswegs mit dem heute bekannten Wort leben oder Leben zu verbinden ist. Es ist ein altes germanisches Wort mit der Bedeutung "Besitz, Eigentum, Hinterlassenschaft, Erbe".
Bei Uthleben ist deutlich erkennbar, dass im zweiten Teil zunächst die niederdeutsche Form -leve steht und sich erst ab dem 15. Jh. die hochdeutsche Variante -lebe(n) durchsetzt. Das ist bei nicht wenigen -leben-Namen zu beobachten.
Im ersten Teil steht immer ein Vorname, der etwa besagt: "dieser Ort ist in meinem Besitz; es ist mein Eigentum, das ich vererbe, weitergebe". Bei Uthleben ist es der alte Vorname Odo, aus älterem Audo, verwandt mit dem heutigen Otto, liegt übrigens auch in dem Familiennamen Udolf, Udolph vor (aus od-wolf). Der Ortsname bedeutet also so viel wie "Besitz, Eigentum des Odo".
Literatur-Angabe:
* M. Bathe, Die Ortsnamen auf -leben. Unveröffentlichtes Manuskript, Berlin (ohne Jahr), ca. 600 Seiten (die umfassendste Untersuchung zu den -leben-Namen), S. 129.
* A. Werneburg, Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens, Nachdruck Köln-Wien 1983, S. 44.
* H. Walther, Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 265.