Landkreis Gotha Teutleben
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Da es ein weiteres Teutleben in Thüringen (bei Buttstädt) und ähnlich lautende Ortsnamen wie Deutleben bei Wettin, Töttleben in Erfurt, Tottleben bei Bad Langensalza u.a.m. gibt, ist eine Zuordnung der historischen Belege nicht immer ganz sicher. Ich folge in der folgenden Auflistung vor allem den Ausführungen von Ch. Riese.
Historische Belege:
- 819 in Thuringia in uilla Teitilebu
- 874 (Fälschung 11. Jh.) Zutileba
- 9. Jh. (Kopie um 1160) in finibus Tetileibe
- 9. Jh. (Kopie um 1160) in Tuteleibo
- 9. Jh. (Kopie um 1160) in Tutelieba
- 9. Jh. (Kopie um 1160) Tuteleibe
- 1104 Tuteleyben
- 1111 Thuoteliebe
- 1114 Theideleibo
- 1143 Tutileyben
- 1290 Luthegerus plebanus in Thuteleybin
- 1292 in campis ville Tuiteleben
- 1349/50 Claus et Hermannus de Theyteleyben tenent in dicta villa Theyteleyben
- 1378 Brunonis de Teteloybin (Hdschr. B: de Teiteleibin)
- vor 1506 domini Heinrici de Teyteleben
- 1500 Andresz von Teyteleuben
- 1677 Teutlebischen Zinßen
- 1756 Deutleben, Teutleben
- 1873 Teutleben
Teutlebenist einer der zahlreichen -leben-Orte, die es vor allem in Thüringen und in Sachsen-Anhalt gibt. Zu dieser Endung siehe die ausführlichere Erklärung:
In diesen Ortsnamen bedeutet -leben, niederdeutsch -leve so viel wie "Besitz, Eigentum, Nachlass, Erbe". Im ersten Teil steht immer ein Personenname. Im Fall von Teutleben ist die Grundform etwas umstritten. E. Förstemann geht von dem Personennamenstamm Thiud- aus, Werneburg denkt an Theoto, M. Bathe an Teto, Zeizo, H. Walther an eine Kurzform Deidi (> Teiti).
Eine sichere Zuordnung ist nicht ganz einfach. Auch Ch. Riese schwankt, entscheidet sich aber letztlich - und wohl mit Recht - für eine ursprüngliche Form *Teite-leiba,in dem ein Personenname *Taito, hochdeutsch Zeizo, Zeizzo u.ä. zu vermuten ist. Dessen Grundlage ist germanisch *tait-, z.B. in altnordisch teitr "froh, lustig, heiter". Demnach bedeutet der Ortsname so viel wie "Besitz, Eigentum des Teito".
Literatur
M. Bathe
Die Ortsnamen auf -leben, Manuskript, ohne Ort, ohne Jahr, S. 110f.
E. Förstemann
Altdeutsches Namenbuch, Bd. 2: Orts- und sonstige geographische Namen, 2. Hälfte, hrsg. von H. Jellinghaus, Bonn 1916, Sp. 1039.
Ch. Riese
Ortsnamen Thüringens – Landkreis Gotha, Hamburg 2010, S. 144f.
H. Walther
Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 271.
A. Werneburg
Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens, Nachdruck Köln-Wien 1983, S. 43.