Teil der Gemeinde Grabfeld Schwickershausen
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Das Dorf Schwickershausen gehört zur Gemeinde Grabfeld im Landkreis Schmalkalden-Meiningen.
Historische Belege:
- 1187: Swiggerishusin (Wölfing, Kloster Veßra Nr. 30 S. 47)
- 1187: Swiggerishusin (Wölfing, Kloster Veßra Nr. 31 S. 48)
- 1189: de Swiggershusin (Henneberg. UB II Nachtrag Nr. 24 S. VII)
- (ca. 1190/1214): Swiggershusin (Wölfing, Kloster Veßra Nr. 60 S. 62)
- 1271: zu Swickershusen … Swickershusen (Hist. Henneberg I/3 UB Nr. 2 S. 413)
- 1317: zu Swigkershusen (Mötsch, Lehnsbücher A 3,9 S. 33)
- 1333: Swickershusen(Wölfing, Kloster Veßra Nr. 186 S. 122)
- 1354: Swikershusen(Wölfing, Kloster Veßra Nr. 349 S. 192)
- 1427: Swickershusen(Mötsch, Regesten Römhild Nr. 800)
- 1460: Swickershausen(Mötsch, Regesten Römhild Nr. 1236)
- 1796: Schwickershausen (Bube 34, 132)
In der Beurteilung dessen, was dem Ortsnamen zugrunde liegt, ist sich die Forschung einig. Neben althochdeutsch/altniederdeutsch -husen = "bei den Häusern" = "Siedlung" sieht man im ersten Teil den Genitiv Singular eines germanischen Vornamens, der ursprünglich einmal Swinth-ger, Swind-ger lautete, im Niederdeutschen aber zu Swith-ger, Swid-ger wurde. Der Genitiv ist deutlich in der Fuge zwischen beiden Wörtern bzw. Namen zu erkennen: Swiggerishusin aus Swidger-is-husen. Schon früh wurde Swidger- zu Swigger verändert, woraus sich seit dem 13. Jahrhundert Swicker- entwickelte.
Dem Ortsnamen liegt also eine "Siedlung eines Swidger" zugrunde.
Die beiden Elemente des Vornamens gehen auf gotisch swinths in der Bedeutung "stark, heftig, ungestüm", altsächsisch swîth "stark, recht" und althochdeutsch/Andrießen gêr "Speer" zurück.
Dieser Name ist schon früh an verschiedenen Stellen bezeugt, besonders beliebt war er im Umland von Münster durch den Heiligen Switger-Suederius, Bischof und Bekenner von Münster. Zahlreiche Belege dieses Personennamens hat E. Förstemann (Personennamen, Sp. 1383f.) zusammengestellt.
Auch der Ortsname steht nicht allein. Er hat die folgenden Parallelen neben sich:
1. Schweickershausen bei Heldburg (ca. 30 km entfernt), 1317 Swichershusin, um 1340 Swikershusen (Schultes, Henneberg I UB Nr. 17 S. 199; um 1340 Swikershusen,1535 Schweickershausen (Y. Merkenelioglu, Ortsnamen des Landkreises Hildburghausen auf der Grundlage gedruckter Überlieferung, Magisterarbeit Bayreuth 1997, S. 13)
2. Schwickershausen (Kr. Limburg-Weilburg), 1276 Swikirhusin (Internet), 1616 Sweikerhausen (Histor. Ortslexikon Hessen - LAGIS)
3. Schwickartshausen, Ortsteil von Nidda, Wetteraukreis, 1020 (Kopie 12. Jh.) in Suvigereshusen; in Swigershusum; in Suigereshusen (K. Andrießen, Siedlungsnamen in Hessen. Verbreitung und Entfaltung bis 1200, Marburg 1990, S. 90)
4. Schwickertzhausen, Ortsteil von Wipperfürth (Oberbergischer Kreis), 1587 Swickershuyss (K. Pampus, Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte, Gummersbach 1997; H. Dittmaier, Siedlungsnamen und Siedlungsgeschichte des Bergischen Landes, Neustadt (Aisch) 1956, S. 29)
Alle diese Ortsnamen enthalten einen Personennamen Swith-ger, Swid-ger.
Literatur
"Altdeutsches Namenbuch, Bd. 1: Personennamen" von E. Förstemann, Bonn 1900, Sp. 1383f
"Altdeutsches Namenbuch, Bd. 2: Orts- und sonstige geographische Namen" von E. Förstemann, 2. Hälfte, hrsg. von H. Jellinghaus, Bonn 1916, Sp. 979
"Die Namen der Ortschaften, Höfe und Wüstungen des Altkreises Meiningen" von A. Fuchs, in: "Jahrbuch 2016 des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins", Bd. 31, S. 43-100, S. 78
"Die Ortsnamen des Herzogthums Meiningen" von G. Jacob, Nachdruck Meiningen 2004, S. 108, 109
"Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts" von H. Walther, Berlin 1971, S. 295