Kyffhäuserkreis Seega

Seega gehört zur Gemeinde Kyffhäuserland und liegt an der Wipper. Der Ortsname lässt sich laut Professor Udolph durch die Nähe zu dem Fluss erklären.

Historische Belege:

1227: Siega (Dobenecker II Nr. 2417 S. 429)
1278: Syga (Dobenecker IV Nr. 1525 S. 218)
1299: in Sega (Michelsen, CTHD Nr. 17 S. 25)
1711: Seega(Kindervater S. 194)
1796: Seega (Bube 18)

Zur Bedeutung des Ortsnamens:

Bei der Frage nach der Herkunft und ursprünglichen Bedeutung dieses Ortsnamens ist die Reihenfolge der Belege genau zu beachten: Auszugehen ist von sig-, seg- und seeg- folgen erst später. Weil man zunächst von -i- ausgehen muss, bleibt nämlich ein Wort beiseite, was anscheinend gut passt: niederdeutsch segg, sech, mittelniederdeutsch segghe, niederländisch segge, engl. sedge "Riedgras, Sumpfgras", wozu E. Förstemann eine Reihe von Ortsnamen gestellt hat.

Man muss einen anderen Weg gehen und der führt zu niederdeutsch segen "kleine, sehr feuchte Senke ohne sichtbaren Abfluss", mittelniederdeutsch sech "langgestreckte sumpfige Stelle, Niederung" bzw. sēge "langgestreckte sumpfige Stelle, Flussniederung", die aber nach U. Scheuermann alt kein -e-, sondern ein -i- enthielten, und mit altnordisch sig "herabsinken, fallen; Gewicht", altenglisch sige "sinken, Untergang" zu verbinden sind. Hierher gehört auch mittelniederdeutsch sīgen "niedersinken, abfließen, rinnen, lecken, tröpfeln" und westfälisch sīge, sigge "seicht, niedrig".

Ein Blick auf die Lage von Seega zeigt, dass dieser Ort zwischen dem Kuhberg und der Wipper an einer Biegung des Flusses liegt und zweifellos mit einer "langgezogenen sumpfigen Stelle" bzw. "Flussniederung" in Verbindung gebracht werden kann.

Literaturangaben: "Altdeutsches Namenbuch", Bd. 2: "Orts- und sonstige geographische Namen", 2. Hälfte
von E. Förstemann, hrsg. von H. Jellinghaus
Bonn 1916, Sp. 690f

"Die Flurnamen des westlichen und südlichen Kreises Rotenburg (Wümme)"
von U. Scheuermann
Rotenburg (Wümme) 1971, S. 340f.