Unstrut-Hainich-Kreis Alterstedt
Hauptinhalt
Alterstedt liegt im Unstrut-Hainich-Kreis am Hainich. Fachwerkhäuser, Drei- und Vierseithöfe prägen das Dorfbild. Unterhalb der Kirche, neben dem Gemeindehaus, thront eine imposante, mehr als zehn Meter hohe Sommerlinde. Mit ihrem Stammumfang von mehr als sechs Metern gilt sie als der stärkste Baum im Altkreis Bad Langensalza. Ihr Alter wird auf 400 bis 500 Jahre geschätzt.
Historische Belege:
- 780/802: (Kopie 1150/65) Altensteten (UB Kloster Fulda, Nr. 482)
- 1074: in Alterstetin (Förstemann, Ortsnamen I, Sp. 89; Regesten Erzb. Köln I, 1043)
- 1152: (Kopie) 13. Jh.) Adilstat (! Hierzu?) (MGH F I, Nr. 30, S. 51)
- 1350: in Eldestete (LehnBFriedStr 64b)
- 1350: in aldestete (LehnBFriedStr 65c)
- 1506: Aldenstet (RegSubs 103)
- 1833: Alterstädt oder Altstädt (König 2,3)
- 1868: Alterstädt, Altstädt (Rudolph 70)
Zur Bedeutung des Ortsnamens:
Die Überlieferung des Ortsnamens ist uneinheitlich. Im Grundwort, dem zweiten Teil, erscheint zunächst -steten, -stetin, später dann -stete, -stet, -städt. Der vereinzelte Beleg von 1152 'Adilstat' kann wohl übergangen werden (Ich korrigiere hier meine eigene Auffassung [Udolph, Germanenproblem, S. 297], dass man für die Deutung diese eine Form belasten solle). Die älteren Formen auf -stetin, -stetin enthalten einen Dativ Plural im Sinne von "bei der Stätte, Siedlungsstelle".
Im ersten Teil schwankt die Überlieferung zunächst zwischen Alten- und Alter-, schließlich setzt sich Alter- durch. Die verschiedenen Formen gehen auf die Wendungen bei der alten Stätte bzw. an alter Stätte zurück.
Der Ortsname bedeutet einfach "alte, lang schon besiedelte Stelle" und entstand wohl zur Unterscheidung der zahlreichen benachbarten Namen wie Mülverstedt, Weberstedt, Schönstedt, Waldstedt.
Literatur-Angaben:
"Namenkundliche Studien zum Germanenproblem"
Jürgen Udolph
Berlin - New York, 1994
Sondereinband: 1036 Seiten
Verlag: De Gruyter
Sprache: Englisch
ISBN-10: 3110141388
ISBN-13: 978-3110141382
"Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts"
Hans Walther
Berlin, 1971
Seite 274