Saale-Orla-Kreis Thierschneck | Verwaltungsgemeinschaft Dornburg-Camburg
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13. September 2017, 14:57 Uhr
Der Ortsname Thierschneck wurde wahrscheinlich gewählt, weil der Ort durch zahlreiche Büschel, also kleine Sträucher, auffiel. Das denkt Namenforscher Jürgen Udolph und erklärt hier, wie der Name entstanden ist.
Historische Belege des Ortsnamens
- 1372 Heinricus Tersenik (UB Pforte II Nr. 105 S. 75)
- 1378 Tersenyk;Varianten Dersenig, Tersenick (RDMM, S. 140)
- 1511 Dörschnick(Eichler)
- 1530 Tirsnigk(Eichler-Walther)
- 1540 Dörschnik(Jacob)
- 1620 Tirschnigk(Eichler)
- 1655 Thirschnick(Eichler)
- 1673 Thierschnig(Eichler)
- 1674 Dörßnig(Eichler)
- 1683 Dörschnigk(Eichler-Walther)
- 1824 Thiersneck, Thierschneck (Eichler-Walther)
Mit Sicherheit stammt dieser Ortsname aus dem Slavischen und ist erst sekundär an deutsch T(h)ier angeglichen worden. Während G. Jacob an einen Familiennamen dachte, sind E. Eichler und H. Walther einen anderen, überzeugenderen Weg gegangen: ihrer Meinung nach geht der Name auf eine altsorbisch Grundform *Tersnik zurück und gehört mit einem Suffix ‑nik, das darauf hinweist, dass hier eine Eigentümlichkeit des Geländes mehrfach vorkommt , zu altsorbisch *ters, das verwandt ist mit tschech. trxs "Büschel", slovenisch trs "Weinstock".
Literatur-Angabe:
* E. Eichler, Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neiße, Bd. 4, Bautzen 2009, S. 21.
* E. Eichler, H. Walther, Untersuchungen zur Ortsnamenkunde und Sprach- und Siedlungsgeschichte des Gebietes zwischen mittlerer Saale und Weisser Elster, Berlin 1984, S. 309.
* G. Jacob, Die Ortsnamen des Herzogthums Meiningen, Nachdruck Meiningen 2004, S. 140.