Saale-Holzland-Kreis Frauenprießnitz
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08. Januar 2018, 16:17 Uhr
Frauenprießnitz ist eine Gemeinde im Nordosten des Saale-Holzland-Kreises in Thüringen und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Dornburg-Camburg.
Frauenprießnitz liegt sehr nahe bei Kleinprießnitz, die historischen Belege sind daher nicht immer sicher zu trennen. Zu berücksichtigen ist auch Jenaprießnitz bei Jena.
Historische Belege zu Frauenprießnitz
- 1140-1290 (Familie) (Hugo) de Brisenizc, Bresenze, Bresnice
- 1182 Bresnice
- 1214 Brisenic
- 1227-1237 Conradus, Cuno de Bresiniz
- 1243-1263 Hugo de Bresniz, Briseniz(e), Bresnicz
- ca. 1250-1290 Berinerus de Bris(e)niz, Bresnitz
- 1274 Brisenicz
- 1274 (Kopie um 1300) in Brisenize
- 1281 Prysniz
- 1331 in Prisenitz
- 1350 Bresenicz
- 1405 (nonnen in) Brisenicz
- 1483 Pryßenicz; Brysenicz
- 1494 Frauen Brisentz
- 1524 Frauenbrisnitz
- 1551 Frawenbriesnitz
- 1672 Frauen-Brißnitz
- 1749 Frauen Prießnitz
- 1815 Frauenprießnitz
- 1848 Frauenprießnitz
- 1854 Frauenpriesnitz
Historische Belege zu Kleinprießnitz
- 1144 (Kopie) Brisenize
- 1350 Bresenicz
- 1378 Bresenicz
- um 1416 Brisenicz
- 1494 Klein Brisenitz
- 1504 Brießenitz
- um 1540 Klein Prießnitz
- 1674 Kleinen Prießnitz
- 1700 Kleinen Prießnitz
- 1749 Klein Prießnitz
- 1854 Klein Priesnitz
Historische Belege zu Jenaprießnitz
- 1184 (hierzu?) (Hugo de) Brisence
- 1227 de Bresinicz
- 1252 Prisenic
- 1279 (hierzu?) (Conradus de) Brisenicz
- 1350 Brisnicz
- 1378 Bresenicz
- 1406 Brießenicz
- 1519 Briseniczs
- 1672 Jena Brißnitz
Auch Flurname Jenapriesnitzer Forst am Gleisberg
Alle Ortsnamen sind eines Ursprungs. Zugrunde liegt eine slavische Bildung *Breznica, eine -ica-Bildung zu slav. breza "Birke", obersorbisch brěza, niedersorbisch brjaza, russ. berëza, bulg. breza, poln. brzoza, in Ableitungen brzez- u.a.m. Es handelt sich somit um einen "Birkenort", eine Stelle, an der Birken wachsen. Zu den unterschiedlichen Ergänzungen schreibt H. Rosenkranz:
Die unterscheidenden Beiwörter der drei Jenaer Orte sind jung: Frauenprießnitz beherbergte ein Nonnenkloster und ist wesentlich größer als das naheliegende Kleinprießnitz, in Jenaprießnitz hatte der Stadtrat von Jena erheblichen Besitz.
Es gibt zahlreiche Vergleichsnamen: Prießnitz bei Borna; Prießnitz im Burgenlandkreis / Sachsen-Anhalt; Presnitz Lk. Rügen / Mecklenburg-Vorpommern; Hohen-Prießnitz bei Eilenburg u.a.
Literatur:
E. Eichler
Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neiße, Bd. 3, Bautzen 1993, S. 115.
E. Eichler, H. Walther
Untersuchungen zur Ortsnamenkunde und Sprach- und Siedlungsgeschichte des Gebietes zwischen mittlerer Saale und Weisser Elster, Berlin 1984, S. 256f.
W. Fuhrmann
Die Ortsnamen des Stadt- und Landkreises Weimar, Diss. Leipzig 1962, S. 169.
H. Rosenkranz, Ortsnamen des Bezirkes Gera, Greiz 1982, S. 65