Saale-Holzlandkreis Bürgel
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24. Mai 2016, 13:59 Uhr
Bürgel liegt im Saale-Holzland-Kreis, zwischen Jena und Eisenberg. Ihre Bekanntheit verdankt die Stadt "typischer" Keramik. Südlich von Bürgel liegt der Ort Thalbürgel, der in den Namen einbezogen werden kann.
Die Geschichte Bürgels ist eng verknüpft mit dem 1133 gestifteten Benediktinerkloster. In dem Jahr wurde der Ort erstmals urkundlich am 13. Februar 1133 als Ort erwähnt. Heute umfasst Bürgel 14 Ortsteile.
Historische Belege zu Bürgel
1133 Burgelin (UB. Stadt Bürgel Nr. 2 S. 6)
1136 (verfälscht) Burglin (mehrfach) (UB. Stadt Bürgel Nr. 7 S. 17)
1145-1146 Burgelin (UB. Stadt Bürgel Nr. 13 S. 31)
1149 Burgilin (UB. Stadt Bürgel Nr. 15 S. 33)
1156 Burgelin (UB. Stadt Bürgel Nr. 22 S. 38)
um 1169 Burglino (UB. Stadt Bürgel Nr. 33 S. 49)
1171 Burgelin (UB. Stadt Bürgel Nr. 36 S. 51)
1182 Burgilin (UB. Stadt Bürgel Nr. 41 S. 55)
1219 de Burgelino (UB. Stadt Bürgel Nr. 58 S. 74)
1220 in Burglin (UB. Stadt Bürgel Nr. 59 S. 75)
1240 Burgelino (UB. Stadt Bürgel Nr. 78 S. 96)
1255 (Kopie 16. Jh.) in Burglin (UB. Stadt Bürgel Nr.95 S. 113)
1301 in Burgelin (UB. Stadt Bürgel Nr. 120 S. 138)
1368 zum Burgeln (UB. Stadt Bürgel Nr. 241 S. 274)
1371 zcum Burgeln … zu dem Burgeln (UB. Stadt Bürgel Nr. 251 S. 286)
1390 czu dem Borgelin (UB. Stadt Bürgel Nr. 280 S. 316)
1430 zcum Burgelin (UB. Stadt Bürgel Nr. 334 S. 401)
1447 in der Stadt Burgeln … zum Burgeln (UB. Stadt Bürgel Nr. 385 S. 461)
1485 der apt zcu Burgell (StADresd U 8597)
1547 Bürgel (UB Bürgel 1,561)
1796 Bürgel, a[uch] Bürgelin (Bube 55, 70)
1868 Bürgel, Stadtbürgel (Rudolph 556)
Historische Belege zu Thalbürgel
1308 Burgelin (UB Jena 1)
1327 Burgelin (SAW F 510, 37b ff.)
1334 Burgelino (Bibl. Pforte U 11)
1371 Burgeln (SAW F 510, 77 b ff.)
1396 Burgelnn (SAW F 511, 551 b f.)
1796 Thal Bürgel (Bube 71)
1848 Thalbürgel (Huhn 6,239)
Thalbürgel liegt im Tal gegenüber und wurde daher T(h)al-Bürgel genannt. Diese Differenzierung setzte allerdings erst recht spät ein. Die Ortsnamen enthalten das althochdeutsche bzw. altsächsische Wort burg, borg "befestigte Höhe, befestigte Wohnstätte", hier in einer Verkleinerungsform mit ‑līn. Aus dem ursprünglichen Burg(e)līn entwickelte sich mit Umlaut (-u- > -ü-) zunächst Bürglīn, Bürglein, dann Bürglen und durch eine Umstellung und Angleichung an ähnliche Wörter und Namen Bürgeln. Schließlich wurden die Namen noch zu Bürgel gekürzt.
Bürgel kann somit als "kleine Burg, kleiner Höhenort" verstanden werden.
Literatur:
E. Förstemann, Altdeutsches Namenbuch, Bd. 2: Orts- und sonstige geographische Namen, l. Hälfte, Bonn 1913, Sp. 632.
G. Winkler, in: Deutsches Ortsnamenbuch, hrsg. von M. Niemeyer, Berlin-Boston 2012, S. 102.