Landkreis Gotha Mühlberg
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Mühlberg gilt als einer der ältesten urkundlich erwähnten Orte Thüringens. Heute gehört Mühlberg zur Gemeinde Drei Gleichen.
Der Ort liegt unterhalb der auf dem Mühlberg gelegenen Mühlburg, die zusammen mit der Wachsenburg und der Wandersleber Gleiche die sogenannten Drei Gleichen bildet.
Der Name wurde von Christian Riese ausführlich behandelt; die Sammlung der Belege und die Deutung stammen von ihm.
Historische Belege
- 704 in castello Mulenberge
- 1114 Muliburc
- 1137? Muleburch
- 1144 Megenhardus de Mvleburc
- 1144 Muleberc
- 1145 Meginhardus de Muleburc
- 1157 Meinhardus de Muleburc
- 1169 Meinhardus de Muleburc
- 1182 Mulemburc
- 1184 Meinardus de Mulburg
- 1184 Meinhardus de Muleburc
- 1188 Meinerus de Mulburch
- 1190 comes Meinhardus de Muleburc
- 1225 Meinardus comes de Muleburch
- 1227 Arnoldum plebanum Muleburc
- 1242 Meinhard de Muleberg
- 1251 nobilis domina Hildegundis, comitissa de Mulburc
- 1279 Mulberg
- 1285 de Mulberg
- 1287 Her. de Mulburch
- 1294 Gerboto de Moleburg
- 1306i n Molburg
- 1318 inMulburc
- 1327 dominaBerchtadeMulberg
- 1340 Mulburg
- 1345 Mulberg
- 1349 Theodericus et Petrus fratres dictie de M°olborg
- 1353 Meulburg
- 1357 des huses Mulburg
- 1358 Molburg
- 1375 zuMolberg
- 1396 HansMulburg
- 1402 HansMolborg
- vor 1506 inMolborgk
- 1716 Mülberg
- 1756 Mühlberg
- 1873 Mühlberg
Burg oder Berg
Bei den Belegen ist auf den ständigen Wechsel zwischen -burg und -berg im Grundwort zu achten. Dieser ist auch bei anderen Ortsnamen mit diesem Grundwort zu beobachten. Hier jedoch ist wohl tatsächlich des Öfteren zwischen der auf dem Berg oberhalb des Ortes liegenden Burg und dem Ort selbst, am Fuß derselben, unterschieden worden.
Als Grundform ist *Mulīn-berg anzusetzen und im ersten Teil mit althochdeutsch mulīn 'Mühle, Mühlstein', lateinisch mulina 'Mühle', mittelhochdeutsch mül, müle 'Mühle' zu verbinden (das deutsche Wort Mühle ist eine Entlehnung aus dem Lateinischen). Der 'Berg, die Burg bei/an der Mühle' wird also durch den Ortsnamen bezeichnet. Die Realprobe stärkt auch hier die Etymologie: im Ort am Fuße der Burg befindet sich eine Springquelle, an der einst Mühlen gestanden haben sollen. Der Wasserausstoß beträgt mehrere Kubikmeter pro Sekunde, was für das Antreiben einer Wassermühle ausreichend ist.
Literaturhinweise Christian Riese, Ortsnamen Thüringens – Landkreis Gotha, Hamburg 2010, S. 112-114.