Landkreis Schmalkalden-Meiningen Mehmels
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22. Dezember 2017, 13:55 Uhr
Mehmels liegt in Südthüringen, zwischen der Hohen Rhön und dem Thüringer Wald. Die Gemeinde wurde von Graf Heinrich II. von Henneberg erstmals erwähnt.
Historische Belege des Ortsnamens
- 1285 Ludwig v. Meymboldesdorf
- 1321 Memmols
- 1326 Meyboldes, zum Eimboldes
- 1330 Memmols
- 1340 Meinboldes
- 1343 tzü dem Eynboldes eyn vorwerk
- 1350/75 czu dem Meymboldes; zu Meynboldeis
- 1390/1400 tzu dem Meinbaldis; tzu dem Meynbaldis
- 1427 zu Mehmels
- 1429 zu Mehmels
Herleitung des Ortsnamens
Die Überlieferung gibt schön zu erkennen, wie sich die heutige Form Mehmelsallmählich aus Mein-bald-es, Mein-bold-es entwickelt hat. Es liegt ein sogenannter genitivischer Ortsname vor, was bedeutet, das ein alter Vorname im Genitiv steht, etwa wie heute Heinrichs. Hingedacht werden muss dann ein zweites Wort wie "Dorf" oder "Siedlung". Diese Namen sind typisch für das westliche Thüringen und das angrenzende Hessen. Aber es gibt noch ein Problem: manche Belege haben ein anlautendes M-, manche nicht. Am wahrscheinlichsten ist es, dass aus einer ursprünglichen Wendung zum Eimbolds (dorf), am Eimbolds (dorf) ein verschliffenes Meimbolds (dorf) entstanden ist. Derartige Entwicklungen sind gar nicht selten. Dass sich -n- vor -b- zu -m- entwickelt, können wir heute noch erkennen: wir schreiben Senf, aber in der Aussprach ist klar ein -m- erkennbar.
Grundlage des Personennamens dürfte daher ein Agen-bald, Agin-bold o.ä. gewesen sein, eine Zusammensetzung aus Ag-in- (zu ag- „Schärfe“ [des Schwertes]) + -bald- "kühn". Letztlich also eine "Siedlung des Agenbald, Aginbald".
Literatur-Angabe:
* G. Jacob, Die Ortsnamen des Herzogthums Meiningen, Nachdruck Meiningen 2004, S. 80.
* G. Winkler, Genetivische Ortsnamen in Ostmitteldeutschland und in angrenzenden Gebieten, Berlin 2007, S. 149.