Wartburgkreis Dankmarshausen
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In der Gemeinde Dankmarshausen hat laut Prof. Udoplh einmal ein Dankmar gelebt, denn der Name bedeutet soviel wie 'bei den Häusern (Siedlung) des Dankmar'.
Historische Belege:
- 9. Jh. (Kopie 12. Jh.) predia sua pro fratre suo Dancmaro in loco Dancmareshusen (Trad. Fuld. (ed. Meyer zu Ermgassen), II S. 177)
- 1299 Dankmarshusen (Heusinger, Opuscula I S. 135)
- 1302 iuxta Dangmmarshus sita (Schannat, Lehnhof S. 295)
- 1356 Dankmarshusen (RegErzbMainz II Nr. 522)
- 1378 Dangmershusen (K. Loga)
- 1414 Dangmerßhusen (K. Loga)
- Anf. 15 Jh. Dangmarschhusen (Boniatiuslegende; B. Lex, Ortsnamen, S. 7)
- 15. Jh. Dackmarshusen (Trad. Fuld. (ed. Meyer zu Ermgassen), II S. 177 Anm.)
- 1463 Dangmershußen (UB Vacha I Nr. 126)
- 1464 Danckmerßhusen (UB Vacha I Nr. 137)
- 1499 Dangkmarshusen (K. Loga)
- 1796 Dankmarshausen (Bube 100)
- 1848 Dankmarshausen (Huhn 1,1011)
Zur Bedeutung des Ortsnamens:
Der Ortsname ist von K. Loga ausführlich behandelt worden. Ihren Ausführungen kann man folgen. Sie schreibt unter anderem: Es liegt eine Zusammensetzung aus dem Personennamen Dancmar oder Thancmar mit dem Grundwort -hausen vor. Der Personenname stammt aus germanisch-althochdeutscher Zeit. Die Rufnamen bestanden überwiegend aus zwei Namengliedern, in welche vor allem Begriffe aus dem kriegerischen Bereich, aber auch der Tierwelt oder der Religion eingingen. Das Erstglied Danc-/Thanc- wird zum Verb dankjan 'danken' gestellt, ist in Rufnamen jedoch in etwa mit 'Sinn, Verstand, Mut' zu verbinden; das Zweitglied -mār, was auch in Rufnamen die Dietmar begegnet, bedeutete 'glänzend, berühmt, herrlich'. Dass ein Personenname im ersten Namensteil enthalten ist, verrät in den Belegen auch die Fuge, welche im vorliegenden Namen die starke Flexion -(e)s- enthält (im ersten Beleg noch zu erkennen). Das Grundwort des Ortsnamens ist -hausen, was zu althochdeutsch, mittelhochdeutsch hūs 'Haus, Hütte' gehört und in Siedlungsnamen in den überwiegenden Fällen im Dativ Plural -hūsun, -hūsen 'bei den Häusern' erscheint. Dankmarshausen bedeutet daher 'bei den Häusern (Siedlung) des Dankmar'.
Literatur-Angabe:
1487 (B. Lex, Ortsnamen der ‘Thüringischen Landeschronik’ (Codex Gothanus Chart. B 180), Mag.-Arbeit Jena 2001 (s. Internet).
K. Loga, Dankmarshausen, in: Südthüringer Zeitung, Lokalseite Bad Salzungen vom 2.3.2015, S. 7.
H. Walther, Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 292.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 11. Januar 2018 | 11:10 Uhr