Landkreis Weimarer Land Daasdorf (am Berge)
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Erste Anhaltspunkte für das Dorf Daasdorf im Weimarer Land gibt es bereits seit 1283. Der Name ist aus einem Vornamen und dem mittelhochdeutschen Wort '-dorf' zusammengesetzt.
- 1283 Tastorph (Walther, Namenkundliche Beiträge S. 301)
- 1305 Tasdorf (UB. Erfurter Stifter I Nr. 872 S. 491)
- 1324 Diczel von Daszdorff (UB Stadt Erfurt II Nr. 34 S. 25)
- 1327 Bertoldus de Tasdorf (UB. Erfurter Stifter II Nr. 65 S. 46)
- 1362 Henr. de Tastorff (Erfurter Vogteizinsbuch S. 18)
- 1373 Daasdorff (Reitzenstein, Regesten Orlamünde Nr. 189)
- 1796 Daasdorf am Berge (Bube 99)
- 1848 Daasdorf am Berge (Huhn 1,991)
Die sichere Überlieferung für den Ortsnamen beginnt 1283. Ältere Formen wie Dossesdorf, Tusdorph und andere, die mit dem Ort in Verbindung gebracht worden sind, gehören nicht zu Daasdorf. Der Name ist erkennbar mit mittelhochdeutsch -dorf "Dorf, Siedlung" gebildet. Im ersten Teil ist mit Sicherheit ein Vorname zu vermuten, dessen Herkunft allerdings umstritten ist. Er muss aber existiert haben, denn man sucht ihn auch in Desingerorde (Kr. Göttingen) und Desinghusen, eine Wüstung im Kr. Holzminden. Erklärungsversuche für diesen Personennamen stehen bei E. Förstemann und H. Kaufmann.
Der Ortsname Daasdorf bei Buttelstedt ist genauso zu erklären.
Literatur
* E. Förstemann, Altdeutsches Namenbuch, Bd. 1: Personennamen, Bonn 1900, Sp. 404.
* H. Kaufmann, Ergänzungsband zu: E. Förstemann, Personennamen, München-Hildesheim 1968, S. 93.
* H. Walther, Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 301.
* A. Werneburg, Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens, Nachdruck Köln-Wien 1983, S. 93f.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 25. Januar 2018 | 11:10 Uhr