Kyffhäuserkreis Clingen

16. März 2015, 10:47 Uhr

Die Stadt Clingen liegt im Kyffhäuserkreis an der Helbe. Die Gegend ist eine hügelige, fruchtbare aber waldarme Landschaft im Thüringer Becken. Zehn Kilometer nördlich des Ortes verläut der Mittelgebirgszug Hainlaite.

Historische Belege:

  • 1200 Klingen (Ilfelder Regesten Nr. 6 S. 18)
  • (ca. 1232) Heinrichs Clingen (Dobenecker III Nr. 320 S. 62)
  • 1353 tzu Clingen (Rechtsdenkmale Thüringen S. 189)
  • 1408 tzu Klyngen (Neue Mitteilungen Bd. 21, S. 108)
  • Man kann den Ortsnamen auf zweifache Weise erklären.

Herkunft

Zum einen kann althochdeutsch chlinga, chlingo "(rauschender) Bergbach, Schlucht" vorliegen, das im Niederdeutschen auch als klinge "eine seichte Stelle im Flusse, wo das Wasser über Kiesel und Sand rasch dahin fließt; eine Furt" erscheint, manchmal auch als "Fischfangstelle, Sandbank"

Ähnlich deutet I. Bily, Ortsnamenbuch den ON. Klingenhain bei Belgern: "Rodungssiedlung an der Klinge, an dem Bachgrund", zu mhd. klinge "Talschlucht, Bach".

Zum anderen ist auf Namen wie Klingenberg zu verweisen, die als sogenannte "Echonamen" aufgefasst werden können und bei denen sich klingen auf den Schall bezieht (vgl. auch Schallenberg, Schellenberg). Im Allgemeinen versteht man unter dem nicht ganz seltenen Namen Klingenberg aber eine "Bezeichnung einer Höhe über einer Senke, durch die ein (klingendes) Wasser fließt", schließt also auch diesen Namentyp an klinge "Bachlauf" usw. an.

Man kann A. Werneburg folgen, der den Namen als ursprünglichen Gewässernamen zu Klinge im Sinn von "Wassergraben" stellt.

Landkarte mit markierten Orten von Hainleite, Westerengel, Kirchengel, Holzengel, Feldengel, Kindelbrück, Clingen, Greußen, Großenehrich.
Bildrechte: BING Maps, MDR.DE

Literatur: * I. Bily, Ortsnamenbuch des Mittelelbegebietes, Berlin 1996, S. 215.

* A. Werneburg, Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens, Nachdruck Köln-Wien 1983, S. 21.