
FAQ: Wie gesund sind Eier?
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14. April 2025, 15:13 Uhr
Iss ein Ei mehr! – Zu Ostern das kein Problem. Was Gutes im Ei steckt und wann es zu viel des Guten wird – darüber klärt Ernährungsmediziner Dr. Carl Meißner auf. Er hat uns diese Fragen beantwortet:
Wie viele Eier pro Woche sind okay?
Für gesunde Menschen gilt: Zwei bis drei Eier sind in Ordnung. Ein Ei mehr ist auch kein Problem, wenn die Ernährung drumherum stimmt. Der Körper reguliert den Cholesterinspiegel selbst, er ist nicht so sehr vom Eikonsum abhängig.
Die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V (DGE) lautet: nur ein Ei pro Woche, zusätzlich zu verarbeiteten Ei-Produkten. Die Beschränkung hat aber ökologische statt gesundheitliche Gründe.
Wie beeinflussen Eier den Cholesterinspiegel?
Das ist tatsächlich noch nicht geklärt! Der Cholesterinspiegel ist zu 75 Prozent genetisch bedingt. 25 Prozent lassen sich über die Nahrung steuern. Wieso aber Eier bei einigen Menschen den Cholesterinspiegel erhöhen, kann die Wissenschaft noch nicht beantworten.
In welcher Zubereitungsart sind Eier am gesündesten?
• Gekochte Eier enthalten zwar kaum Fett, allerdings kann durch zu langes Kochen das Biotin zerstört werden – also das Vitamin B, das als Enzym beim Stoffwechsel wichtig ist.
• Ein Spiegelei hingegen kann eine Fettfalle sein, wenn es zu intensiv ausgebacken wird.
• Ein Rührei lässt sich gut mit Gemüse kombinieren. Sahne als Bindemittel sollte hingegen sparsam verwendet werden.
• Soleier sind zwar lange haltbar, haben aber einen hohen Salz-, also Natrongehalt. Natron ist schlecht für den Blutdruck.
Wie lange sollte ein Ei idealerweise kochen?
Aus Ernährungssicht ist ein fünf bis sechs Minuten gekochtes Ei ideal. Dann ist es auf den Punkt gekocht, noch nicht ganz fest innen, und nicht zerkocht.
Welche Vitamine stecken im Ei?
Das Ei ist praktisch eine natürliche Multivitaminkapsel. Es ist seit Beginn der Menschheitsgeschichte ein wertvolles Nahrungsmittel. Denn es enthält:
- Vitamin A, gut für die Augen und die Haut.
- Vitamin D, gut für Knochen und das Immunsystem.
- Vitamin E, gut für die Zellen.
- Vitamin B12, gut für die Nervenbildung.
- Biotin (Vitamin B7), gut für Haut, Haare und Nägel.
- Riboflavin (Vitamin B2), gut für die Energiegewinnung.
- Folsäure, gut für die Zellteilung.
- Lediglich Vitamin C ist nicht im Ei enthalten.
Wie gut ist das Eiweiß im Ei für Menschen?
Ein Ei besteht zu 13 Prozent aus Protein, konkret ungefähr 40 verschiedene Eiweiße in Form von Aminosäuren. Welche Wirkung sie exakt auf Immunsystem und Stoffwechsel haben, ist allerdings unklar. Fakt ist: Ihr Einfluss ist positiv.
Wie lange sind Eier haltbar?
Durch ihren Selbstschutz sind Eier eine Art Natur-Konserve. Rohe Eier haben ein natürliches Mindesthaltbarkeitsdatum von 28 Tagen nach dem Legen. Im Kühlschrank verlängert sich die Haltbarkeit um weitere zwei Wochen. Verbraucherschützer raten: Sind Eier einmal im Kühlschrank gelandet, sollten sie auch dort bleiben. Wer eine noch längere Haltbarkeit braucht, kann Eier als verquirlte Masse oder Eiweiß und Eigelb getrennt sogar einfrieren.
Sind Bio-Eier besser?
Ja. Bio-Eier beinhalten mehr Omega-3-Fettsäuren und weniger Medikamenten-Rückstände. Einigen schmecken Bio-Eier auch besser. Außerdem ist natürlich das Tierwohl ein wichtiges Argument.
Sind braune oder weiße Eier besser?
Weder noch. Die Ei-Farbe liegt an den Genen. Allerdings: Es gibt Länder, in denen weiße Eier als edel gelten. Anderswo werden braune Eier bevorzugt.
Unser Experte: Dr. Carl Meißner
Ernährungsmediziner Dr. Carl Meißner aus Magdeburg klärt seit Jahren bei MDR SACHSEN-ANHALT über Mythen zur Ernährung und aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen auf. Im MDR FERNSEHEN, bei MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE, gibt er auch regelmäßig Tipps zu Gesundheit und Vorsorge.
MDR (André Plaul)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 14. April 2025 | 08:10 Uhr