61. Weimarer Meisterkurse 2021 Junge Dirigenten üben mit dem MDR-Sinfonieorchester
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15. Juli 2021, 13:42 Uhr
In den Weimarer Meisterkursen können Studierende aus der ganzen Welt mit den Großen ihres Faches arbeiten und sich wertvolle Kenntnisse und Inspirationen für die eigene künstlerische Entwicklung holen. Und schon längst hat es sich herumgesprochen, dass die Weimarer Musikhochschule eine der besten Dirigierausbildungen weltweit bietet. Man spricht von der 'Weimarer Dirigentenschmiede'. Besonders begehrt ist daher bei den angebotenen Kursen der Dirigier-Meisterkurs.
Das MDR-Sinfonieorchester bei den Weimarer Meisterkursen
Während in den Instrumental- und Gesangskursen das Instrument oder die Stimme immer dabei sind, brauchen die jungen Dirigierenden ein Orchester. Dafür gibt es eine Partnerschaft zwischen der Weimarer Musikhochschule und dem MDR-Sinfonieorchester. Die besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Weimarer Meisterkurse dürfen schon zum zweiten Mal unter Anleitung ihrer Professoren mit dem MDR-Sinfonieorchester arbeiten.
Teilnehmende aus sieben Nationen
Seit gestern laufen im MDR-Orchestersaal die Proben. Von den vielen Bewerbern aus aller Welt stehen nun zehn am Pult des MDR-Sinfonieorchesters und proben.
Ich glaube, man kann jahrelang am Schreibtisch sitzen und Partituren studieren und lernt unterm Strich nicht so viel, wie in einigen von solchen Proben.
Voraussetzungen: Erfahrung und Repertoire
Dirigiererfahrung ist eine Voraussetzung, um zum Weimarer Meisterkurs eingeladen zu werden. Dazu müssen alle Bewerberinnen und Bewerber ein breites Repertoire vorbereiten: Von Mozart über Brahms bis Strawinsky, von Beethoven-Ouvertüren bis zu Debussys "Vorspiel zum Nachmittag eines Faun". Wer letztlich eingeladen wird, bleibt trotzdem eine schwierige und sehr persönliche Entscheidung, sagt der Züricher Dirigierprofessor Johannes Schlaefli: "Ich versuche zu sehen, ob die Person einerseits einen starken Gestaltungswillen hat und andererseits, ob sie in der Kommunikation gut in Kontakt mit den Musikerinnen und Musikern und dem Klang ist."
Mischung aus Unterricht und Ausprobieren
Die Kursteilnehmenden haben jeweils 25 Minuten Probenzeit. Dann darf die oder der Nächste. In ihrer Probenzeit sollen die jungen Dirigierenden - bei allen Eingriffen der Mentoren - hauptsächlich ihr eigenes Probenkonzept umsetzen. In der Auswertung geben die Mentoren dann ganz praktische Tipps: Zum Beispiel, dass die Dirigierbewegung in der Spitze des Dirigentenstabes passieren muss, weil das die Stelle ist, an der sich das Orchester orientiert. Der Meisterkurs ist also eine Mischung aus Unterricht und eigenem Ausprobieren.
Erfahrene Musiker nehmen auch teil
Unter den Teilnehmenden sind gestandene Musiker aus Weltspitzenorchestern. So auch Andreas Ottensamer, der Soloklarinettist der Berliner Philharmoniker ist. Aber auch er weiß die Chance zu schätzen, die die Weimarer Meisterkurse durch die intensive praktische Probenarbeit bieten.
Ich freu mich einfach, die Erfahrung mitzunehmen, mit einem tollen Orchester zusammenzuarbeiten und direkt das Feedback von den Professoren zu bekommen, das ist ein großer Luxus.
Dieses Thema im Programm: MDR KLASSIK | 15. Juli 2021 | 08:40 Uhr