Musik-Tipp: Crusell Das Beste. Und das Schwierigste.

Der Name Bernhard Henrik Crusell ist vor allem Klarinettisten ein Begriff. 1775 im finnischen Uusikaupunki – an der Grenze zu Schweden – geboren, spielte Crusell schon als Zwölfjähriger in einer Militärkapelle. 1793, im Alter von 17 Jahren, wurde er Hofmusiker in Stockholm. Dort erhielt er auch Kompositionsunterricht beim Hofkapellmeister Georg Joseph Vogler. Dank finanzieller Unterstützung konnte er dann noch weiteren Klarinetten- und Kompositionsunterricht in Berlin und Paris wahrnehmen. Fakt ist, dass Bernhard Henrik Crusell ein gefeierter Solist auf seinem Instrument war. In allen Konzertrezensionen, die in deutschsprachigen Zeitschriften erschienen, findet er ausschließlich Lob. Seine Instrumente ließ er sich übrigens ab 1811 von Johann Grenser in Dresden anfertigen. Bis kurz vor seinem Tod 1838 blieb Crusell dem Hof in Stockholm verbunden, allerdings ließ man ihm dort viel Freiraum für solistische Aktivitäten, also Konzertreisen von Russland bis Großbritannien.

Die meisten Kompositionen von Bernhard Henrik Crusell sind dem eigenen Instrument gewidmet. Seine drei Klarinettenkonzerte gelten als das Beste und auch das Schwierigste, was Anfang des 19. Jahrhunderts für dieses Instrument komponiert wurde. Das Konzert in Es-Dur ist dem Grafen Gustaf Trolle-Bonde gewidmet, in dessen Landhaus Crusell des Öfteren weilte. Das genaue Entstehungsdatum der Komposition weiß man nicht, nur, dass das Konzert 1811 veröffentlicht wurde. In der folgenden neuerschienenen Aufnahme stellt sich der englische Klarinettist Michael Collins den technischen Herausforderungen, was ihm gut gelingt und seinen warmen Ton keineswegs beeinflusst. Neben den drei Konzerten präsentiert er zusammen mit dem Schwedischen Kammerorchester auch das eher selten zu hörende Paradestück "Introduction et air Suédois".