Die Medienschau
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Kommentare zur Bundestagswahl
22. Februar 2025, 23:36 Uhr
"Die hitzigen Debatten dieses kurzen Bundestagswahlkampfes verblassen bereits vor der Stimmabgabe", meint die Magdeburger Volksstimme. "Weil sich für Deutschland eine gigantische Gefahr zusammenbraut, die noch dazu aus unerwarteter Richtung kommt. (...) Die Bedrohung kommt jetzt genauso aus dem Westen wie durch Russland aus dem Osten. Deutschland wird in die Zange genommen. Es braucht eine Regierung des Zusammenhalts, die viele demokratische Richtungen förmlich zusammenschweißt."
Die Augsburger Allgemeine schließt an: "Ganz gleich, wer das Land in den nächsten Jahren führt – es muss darum gehen, den Bürgern das Vertrauen zurückzugeben, dass die Parteien der demokratischen Mitte Probleme lösen können. (...) Wer nicht will, dass die AfD, die am Sonntag ohnehin ein neues Rekordergebnis einfahren wird, weiterwächst, muss in der Mitte Kompromisse finden."
Rnd.de weist darauf hin: "Die Stärke der Demokratie ist ja gerade, dass die Unzufriedenheit und die Sorgen der Bürger jederzeit hörbar sind – aber auch, dass daraus sehr konkrete Konsequenzen folgen. Und nach einem hitzigen Wahlkampf, in dem keinem der Mund verboten wurde, alle wichtigen Kandidaten ununterbrochen im Fernsehen waren und auch die kleinsten Parteien gesetzlich garantierte Werbezeit hatten, ist ja bereits absehbar: Es wird sich einiges ändern in dieser Republik."
Nach Ansicht der Fuldaer Zeitung ist das auch notwendig: "Führt diese Wahl-Entscheidung zu keinem grundlegenden Wandel, wird das ganze Brandmauer-Gerede bei der nächsten Wahl überflüssig sein, weil ohne die AfD dann womöglich gar nichts mehr geht. (...) Es geht um viel an diesem Sonntag – um nicht weniger als die Zukunft des Landes."
Und die Frankfurter Allgemeine Zeitung stellt fest: "Die potentielle Reichweite des Einzelnen ist groß wie nie. Die Kehrseite der oft beklagten Fake News und krimineller Handlungen im Internet ist die gewachsene Freiheit, sich weltweit aus unterschiedlichsten Quellen zu informieren - und die Möglichkeit, über Grenzen hinweg politischen Einfluss zu nehmen. (...) Gerade in Zeiten, in denen in der alten Demokratie der Vereinigten Staaten von Amerika (...) sich der Präsident dem Despotismus zuwendet, ist diese Wahl des Deutschen Bundestages eine besondere. Jede Stimme zählt."