Wie eine Wettersendung entsteht Der Arbeitstag eines Meteorologen
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01. März 2011, 14:23 Uhr
Ein Meteorologe schaut morgens zuerst aus dem Fenster – die beste Kontrolle, ob die Vorhersage am Vortag richtig war ...
Der Arbeitstag von Michaela Koschak, Thomas Globig und Jörg Heidermann beginnt am Mittag, lange bevor die Scheinwerfer im Studio angehen. Denn zunächst steht klassische Meteorologenarbeit an.
Für möglichst genaue Prognosen stehen den Wetterexperten von MDR aktuell die Daten von rund 500 Meteomedia-Wetterstationen zur Verfügung. Hinzu kommen Messwerte von etwa 250 Stationen anderer Wetterdienste. Am Computer werden diese Daten sowie Radarbilder, Satellitenbilder und sogenannte Isobarenkarten ausgewertet. Spezielle Computerprogramme liefern erste Vorhersagen. Doch für eine möglichst punktgenaue Prognose ist eines unerlässlich, die Erfahrung. Einen guten Meteorologen macht die Fähigkeit aus, in der Fülle der Daten die kleinen Details zu entdecken, die letztlich entscheidend sind, ob das Wetter so oder so wird.
Erster Überblick in nur fünf Minuten
Gerade mal fünf bis zehn Minuten brauchen die Wetterroutiniers, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Das geht so schnell, weil ein Meteorologe irgendwie immer das Wetter im Blick hat, nicht nur in der Arbeitszeit. Knappe 45 Minuten dauert es dann, bis die erste Vorhersage für den kommenden Tag fertig ist. Diese Informationen bekommen nun die Kollegen der Fernsehgrafik. Sie erstellen daraus jene Wetterkarten, die Sie als Zuschauer auf dem Fernsehbildschirm sehen.
Einleuchten, Maske und immer wieder kontrollieren
Am frühen Nachmittag geht es ins Studio - zum Einleuchten, wie es in der Fernsehsprache heißt. Die Techniker prüfen, ob alle Scheinwerfer richtig eingestellt sind und das Licht für die Sendung stimmt. Vom Maskenbildner gibt’s zuvor das passende Make up, das kann bei den Frauen der Schöpfung schon mal 60 Minuten dauern. Danach wird bereits die erste Wettersendung des Tages aufgezeichnet. Bis zum Abend werden neu ankommende Wetterdaten und Karten gesichtet und die Vorhersagen fortlaufend geprüft und gegebenenfalls korrigiert.
Daneben gibt es einen ständigen Austausch mit vielen anderen Meteorologen von Meteomedia, die in anderen Wetterstudios überall in Deutschland sitzen, denn nichts ersetzt das Wissen des Experten vor Ort, der die spezifischen Eigenarten seiner Region genau kennt. Besonders wichtig ist der Austausch mit anderen Meteorologenkollegen zum Beispiel bei Extremwetterlagen, wenn jede Minute zählt, um rechtzeitig Warnmeldungen herauszugeben.
Kein vorgeschriebener Text, kein Teleprompter
Gegen 18:00 Uhr (montags bis freitags) und etwa 18:55 Uhr (am Wochenende) begrüßen Sie unsere Meteorologen dann zum "Wetter für drei", um Ihnen zu sagen, wie das Wetter in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wird. Wussten Sie übrigens, dass alle Wettermoderatoren von MDR aktuell frei moderieren? Es gibt weder vorgeschriebene Texte noch einen Teleprompter. Wer sich so auskennt mit dem Wetter wie Michaela Koschak, Thomas Globig und Jörg Heidermann braucht einfach keine Hilfen.
Um 22:00 Uhr, manchmal auch später, endet der Tag mit dem letzten Wetterbericht in der Spätausgabe von MDR aktuell. Und am nächsten Morgen kommt wieder zuerst der Blick aus dem Fenster ...