Josef Hader hat aber lange Zeit so viel Spaß am Filmemachen gehabt und daran, auf diesem Feld als Schauspieler oder Autor zu arbeiten, dass weit über 10 Jahre Zeit vergingen, bis er wieder Zeit hatte für das Kabarett. Das Warten aber hat sich gelohnt, denn sein aktuelles Solo „Hader on Ice“ ist wiederum zu einem Kabarett-Juwel geworden. Zeitgeist, gesellschaftliche Konflikte, Dekadenz, Zynismus, persönliche Abgründe seiner Bühnenfigur und großes Schauspiel verweben sich zu einem Abend, der uns auf erschreckende Art den berühmten „Spiegel“ vorhält, und das Lachen, dass sich dabei entringt, ist oft genug eines der (Selbst-)Erkenntnis unserer eigenen Schwächen, Nachlässig - und Gleichgültigkeiten. Auf die Frage eines Kollegen, wie man ein Kabarettprogramm konzipiere, hat Josef Hader mal geantwortet: “Man schreibt ein Theaterstück und setzt dann ein paar Pointen drauf.“ Ob das wirklich so einfach ist, darüber reden wir mit ihm, außerdem über die Frage, wieviel „Bodenständigkeit“ das Aufwachsen auf dem Lande vom mitgibt und was er nun am Ende lieber macht - Film oder Bühne. Josef Hader im Gespräch im MDR Kultur Café.
Eine Sendung von Ilka Hein
Redaktion: Gabriele Bischoff