Digitale Veröffentlichung Psalmen und Motetten von Heinrich Schütz mit dem MDR-Rundfunkchor
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24. November 2022, 15:09 Uhr
"Heinrich Schütz: Psalmen und Motetten" ist der Titel der Aufnahme, die der MDR-Rundfunkchor im Schütz-Jahr 2022 vorlegt. Anlässlich des 350. Todestags des mitteldeutschen Komponisten widmet sich Chorchef Philipp Ahmann mit seinen Sängerinnen und Sängern ausgewählten geistlichen Werken aus Schütz' "Psalmen Davids" und "Geistliche Chormusik". Ab sofort ist die Aufnahme auf allen gängigen Plattformen verfügbar und kann als Stream oder Download genutzt werden.
Heinrich Schütz: modern, aufrüttelnd, vorbildhaft
Heinrich Schütz ehrten schon die Zeitgenossen als »Vater unserer modernen Musik«. Insbesondere seine geistlichen Werke waren modern, aufrüttelnd, vorbildhaft und blieben es bis in unsere heutige Zeit – 350 Jahre nach seinem Tod 1672. In ihnen verband er in bis dato unbekannter Weise neueste kompositorische Errungenschaften – so das in San Marco Venedig geborene doppelchörige Musizieren – mit Bibelauslegung. Obwohl er nie als Kirchenmusiker fungierte, beeinflusste der weitgereiste Dresdner Hofkapellmeister Schütz die lutherische Kirchenmusik nachhaltig.
Aufnahme mit kleiner Besetzung in Leipzig
Der MDR-Rundfunkchor nahm die Schütz-Werke im Juni 2021 in der Leipziger Paul-Gerhardt-Kirche auf. Am Pult stand mit Philipp Ahmann der Künstlerische Leiter des Chors, der die kleine Besetzung von 24 Sängerinnen und Sängern dirigierte. Unterstützt wurde das Ensemble vom Continuo, bestehend aus Orgel (Mechthild Winter), Violoncello (Katharina Holzhey) und Theorbe (Frank Pschichholz). Nun ist es soweit: Die Aufnahme erscheint am 11. November beim Münchner Label Solo Musica als digitale Veröffentlichung auf den bekannten Plattformen.
Großes Ausdrucksspektrum
Zu hören sind Motetten aus den »Psalmen Davids«, entstanden für den Dresdner Hofgottesdienst und von Schütz 1619 veröffentlicht, sowie aus der Sammlung »Geistliche Chormusik«, die 1648 am Ende des Dreißigjährigen Krieges erschien. Die Werke offenbaren eine enorme Ausdrucksskala: Dazu gehören die verhaltene Trauer (»Ach Herr, strafe mich nicht«, »An den Wassern zu Babel«) und tief empfundene Gebete (»Aus der Tiefe ruf ich, Herr, zu dir«, »Ich hebe meine Augen auf«). Auch strahlendes Gotteslob (»Singet dem Herrn«) weiß Schütz musikalisch zu vermitteln. Nicht an Aktualität verloren haben die Bitten um Weisheit und Geschick der Obrigkeit für »ein gut‘ Regiment« und Frieden. Das Coverbild der Aufnahme bezieht sich auf die Spuren des Dreißigjährigen Krieges, die in Mitteldeutschland mahnen: Gezeigt werden die Axtspuren am Tor zu Schloss Nimritz, wo das schwere Eichenholz den marodierenden Soldaten standhalten konnte.
Heinrich Schütz
1 Singet dem Herrn ein neues Lied, SWV 35 / Psalmen Davids 2 Die mit Tränen säen, SWV 378 / Geistliche Chormusik 3 Verleih uns Frieden gnädiglich, SWV 372 / Geistliche Chormusik 4 Gib unsern Fürsten und aller Obrigkeit, SWV 373 / Geistliche Chormusik 5 Aus der Tiefe ruf ich, Herr, zu dir SWV 25 / Psalmen Davids 6 Ich hebe meine Augen auf SWV 31 / Psalmen Davids 7 Ach Herr, straf mich nicht, SWV 24 / Psalmen Davids 8 An den Wassern zu Babel, SWV 37 / Psalmen Davids |
MDR-Rundfunkchor Continuo: Mechthild Winter, Orgel Katharina Holzhey, Violoncello Frank Pschichholz, Theorbe Philipp Ahmann | Dirigent |
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