Das MDR-Sinfonieorchester spielt im Leipziger Gewandhaus das Eröffnungskonzert der MDR-Konzertsaison 2024/25
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Konzert am 16.2. im Gewandhaus MDR-Sinfonieorchester mit Elgars "Enigma-Variationen"

23. Januar 2025, 13:33 Uhr

Ein so rätselhaftes wie beliebtes Werk steht am 16.2. beim MDR-Sinfonieorchester auf dem Programm: Edward Elgars "Enigma"-Variationen, in denen er versteckt seine Freunde porträtiert. Die neuseeländische Dirigentin Tianyi Lu und das MDR-Sinfonieorchester haben sich zudem Julian Steckel eingeladen, der William Waltons farbenreiches Cellokonzert interpretiert – um 19.30 Uhr im Leipziger Gewandhaus.

Ein Rätsel für die Freunde: Elgars "Enigma"-Variationen

Der britische Komponist Edward Elgar vermerkte in der Partitur seiner "14 Variationen über ein eigenes Thema Opus 36" handschriftlich den Begriff "Enigma", das griechische Wort für "Rätsel". Es wurde später Bestandteil des Titels, denn die Variationen, "gewidmet meinen Freunden, die darin abgebildet sind", geben tatsächlich Rätsel auf: Wer verbirgt sich hinter den einzelnen Sätzen? Wie dem auch sei – für Elgar bedeutete das Werk den internationalen Durchbruch als Komponist.

Dirigentin Tianyi Lu beim MDR-Sinfonieorchester

Dirigentin
Dirigentin Tianyi Lu Bildrechte: Marco Borggreve

Am Pult steht bei diesem Konzert des MDR-Sinfonieorchesters die neuseeländische Dirigentin Tianyi Lu, die nach zwei Konzerten 2023 nun erneut in Leipzig zu Gast ist. Sie ist international bekannt für ihre mitreißende Energie auf dem Podium und ihren äußerst kreativen Umgang mit dem Repertoire. Nachdem sie 2020 den ersten Preis beim Internationalen Dirigentenwettbewerb "Sir Georg Solti" und beim Internationalen Dirigentenwettbewerb "Guido Cantelli" in Italien gewonnen hat, begann eine vielversprechende Karriere.

Farbenreich: William Waltons Cellokonzert

Julian Steckel mit seinem Cello
Cellist Julian Steckel ist mit Waltons Cellokonzert zu erleben Bildrechte: Marco Borggreve

William Waltons Cellokonzert entstand 1955 als Auftragswerk für Gregor Piatigorsky. Das Konzert besticht durch seine ungewöhnliche Anlage (zwei ruhige Sätze umrahmen einen belebten Mittelteil), vor allem aber durch den Farbenreichtum seiner Instrumentierung – typisches Merkmal eines altersweisen Kompositionsstils. Also Solist ist Julian Steckel zu erleben, den MDR KLASSIK bereits beim MDR-Musiksommer begrüßen konnte.

Entdeckergeist: Der polynesische Seefahrer Tupaia

Dirigentin Tianyi Lu beginnt das Konzert mit dem Stück "Tupaia" von Salina Fisher. Das Orchesterwerk ist eine Hommage an den gleichnamigen polynesischen Seefahrermeister und Priester des 18. Jahrhunderts, der mit James Cook Neuseeland entdeckte – ein naheliegendes Thema für eine neuseeländische Komponistin. Salina Fisher ließ sich zu ihrer Orchesterkomposition u. a. durch eine Seekarte der Polynesischen Inseln inspirieren, die Tupaia einst gezeichnet hatte.