#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 7. Januar

07. Januar 2023, 05:00 Uhr

1949: Renft-Musiker Peter Gläser geboren

Am 7. Januar 1949 wird der Musiker Peter Gläser in Leipzig geboren. Nach seinem Schulabschluss beendet er zunächst eine Lehre als Elektromonteur, bis er 1967 Mitglied der legendären "Klaus Renft Combo" wird. Schnell ist die aufmüpfige Band in der ganzen Republik bekannt. Für den Erfolg ist Peter Gläser maßgeblich verantwortlich: Der Sänger komponiert Lieder wie "Wer die Rose ehrt", "Apfeltraum", "Zwischen Liebe und Zorn" und "Wandersmann". Die Musiker der "Klaus Renft Combo" gelten als die "Stones" des Ostens. Doch wegen ihren provokativen Texten wird die Gruppe im September 1975 schließlich wegen "Beleidigung der Arbeiterklasse und Diffamierung der Staatsorgane" verboten.
Gläser bleibt der Musik treu und gründet weitere Bands wie "Karussell" oder "Cäsars Rockband". Doch immer wieder kommt es zu Streitigkeiten mit den Kulturbehörden, in deren Folge Gläser im Frühjahr 1989 aus der DDR ausgebürgert wird. 2007 wird bekannt, dass Peter Gläser unter dem Decknamen "Klaus Weber" 22 Jahre lang für die Stasi tätig war. 2008 starb der Musiker im Alter von 59 Jahren an Krebs.

Bildergalerie Die Klaus Renft Combo - Bilder aus dem Band-Alltag

Mit einem alten Wolga tourte Renft-Combo durch die Republik. Bilder von Renft on Tour auf der Straße und im DDR-Fernsehen.

Klaus "Jenni" Renft
Klaus "Jenni" Renft bei einem Konzert 1973 in Eilenburg Bildrechte: DRA
Klaus "Jenni" Renft
Klaus "Jenni" Renft bei einem Konzert 1973 in Eilenburg Bildrechte: DRA
Christian "Kuno" Kunert
Christian "Kuno" Kunert 1974 bei einem Auftritt im Jugendmagazin "Rund" des DDR-Fernsehens. Bildrechte: DRA
Renft bei "Rund"
Renft bei "Rund" 1974. Bildrechte: DRA
Das Tour-Auto von "Renft"
Mit diesem alten Wolga tourte Renft-Combo durch die Republik, unter der Plane auf dem Anhänger haben die Musiker ihre Technik und Instrumente verstaut. Aufnahme von 1974. Bildrechte: DRA
Peter "Cäsar" Gläser am Tour-Wolga
Peter "Cäsar" Gläser (mitte) und Jochen Hohl beim Bepacken des "Touren-Wagens", 1974. Bildrechte: DRA
Klaus "Jenni" Renft
Klaus "Jenni" Renft, 1974 Bildrechte: DRA
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1977: "Zur See" erstmals im DFF

Am 7. Januar 1977 wird erstmals die Serie "Zur See" im Fernsehen der DDR gesendet. In der neunteiligen Serie stehen bekannte DDR-Schauspieler wie Horst Drinda, Günter Naumann oder Günter Schubert vor der Kamera. Die meisten Geschichten beruhen auf wahren Begebenheiten – darunter auch der Ausbruch eines Stiers, der als blinder Passagier an Bord gelangt war. Gedreht wird die Kultserie auf dem Handelsschiff "MS J. G. Fichte", das auf dem Weg nach Kuba ist. An Bord ist neben der Filmcrew auch die eigentliche Besatzung des Schiffes, denn die Dreharbeiten finden nur "nebenbei" statt. Schnell wird "Zur See" Kult und zu einem Straßenfeger. Das Westfernsehen adaptiert die Serie und sendet ab 1981 "Das Traumschiff".


1992: Prozessbeginn gegen Wolfgang Berghofer 

Am 7. Januar 1992 beginnt der Prozess gegen Dresdens Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer. Der Vorwurf: Bei den letzten Kommunalwahlen der DDR 1989 soll er Ergebnisse manipuliert haben und zur Wahlfälschung angestiftet haben. Im Zuge der Ermittlungen kommt dann seine zehnjährige Stasi-Mitarbeit ans Licht. Am 7. Februar 1992 endet der Prozess: Berghofer wird zu einem Jahr Haft auf Bewährung und 36.000 Mark Geldstrafe verurteilt.


2015: Anschlag auf "Charlie Hebdo"

Am 7. Januar 2015 wird ein islamistischer Anschlag auf die Redaktion der französischen Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo verübt. Bei dem Terrorakt sterben zwölf Menschen, mehrere werden schwer verletzt. Zuvor druckte die Satire-Zeitschrift mehrere umstrittene Mohammed-Karikaturen ab und waren so ins Visier der Attentäter geraten.

Zwei Täter, die zur Terrorgruppe al-Qaida gehören, können flüchten. Am 9. Januar 2015 werden sie von der Polizei gestellt und erschossen. Am gleichen Tag verübt ein dritter Täter in einem Supermarkt einen weiteren Anschlag, dabei tötete er vier Menschen. Auch er wird von der Polizei erschossen. Im Dezember 2020 verurteilt ein Pariser Gericht mehrere Angeklagte wegen Beihilfe zu hohen Haftstrafen. Der Hauptbeschuldigte wird zu 30 Jahren Haft verurteilt.

Anschlag auf das Redaktionsgebäude der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Paris. Verletze des Anschlages werden von Ärzten versorgt.
Zwei maskierte Männer dringen gewaltsam in die Redaktionsräume ein und erschießen mit Sturmgewehren zwölf Menschen, darunter den Herausgeber und Zeichner Stéphane Charbonnier. Bildrechte: IMAGO / PanoramiC