#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 10. Mai
Hauptinhalt
10. Mai 2022, 05:00 Uhr
1994: Nelson Mandela als Präsident vereidigt
Am 10. Mai 1994 wird Nelson Mandela als Präsident von Südafrika vereidigt. Bei den ersten freien Wahlen des Landes vom 26. bis 29. April 1994 erhielt seine Organisation, der African National Congress (ANC), mit 62,65 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit. Am 9. Mai wählte ihn das neu zusammengesetzte Parlament zum ersten schwarzen Staatspräsidenten Südafrikas. Mandela war wegen seines Kampfes gegen die Apartheid 27 Jahre inhaftiert. 1991 wurde er einstimmig zum Präsidenten des ANC gewählt.
1990: DDR-Schulabschlüsse in der BRD anerkannt
Am 10. Mai 1990 beschließen die Kultusminister, dass ein Studium an einer bundesdeutschen Hochschule auch mit einem Abschlusszeugnis aus der DDR möglich ist. Abiturienten aus der DDR sollen damit die Chance bekommen, an einer westdeutschen Hochschule zu studieren. Der Mauerfall ermöglicht es ihnen nun, nach Westdeutschland zu ziehen. Auch der bald darauf folgende Einigungsvertrag vom August 1990 legt fest, dass die Bildungsabschlüsse aus der DDR denen aus Westdeutschland gleichgestellt sind.
1949: Bonn wird Hauptstadt der Bundesrepublik
Am 10. Mai 1949 stimmt der Parlamentarische Rat mit knapper Mehrheit dafür, Bonn zur neuen provisorischen Hauptstadt der Bundesrepublik zu ernennen. Damit spricht sich das Gremium gegen Frankfurt am Main als neue Bundeshauptstadt aus. Am 3. November 1949 stimmt auch der Bundestag für Bonn. Die Stadt soll zunächst nur vorübergehend die Hauptstadt der Bundesrepublik sein. Die Abgeordneten hoffen noch auf einen baldigen Kurswechsel in der Sowjetischen Besatzungszone. Nach dem Mauerbau erkennt Bundeskanzler Willy Brandt 1973 Bonn offiziell als Hauptstadt an. Nach der Wende 1991 beschließt der Bundestag, dass Berlin wieder Hauptstadt des neu vereinigten Deutschlands werden solle.
1941: Rudolf Heß fliegt nach Schottland
Am 10. Mai 1941 startet Rudolf Heß mit einem Militärflugzeug von Augsburg in Richtung Großbritannien. Nach fünftstündigem Flug landet er mit dem Fallschirm in der Nähe von Glasgow. In Schottland beabsichtigt Heß, stellvertretender Vorsitzender der NSDAP, mit dem Duke of Hamilton über einen Friedensschluss zu verhandeln - vermutlich ohne Hitlers Wissen. Sein Vorhaben missglückt: Heß gerät in britische Kriegsgefangenschaft, fällt kurz darauf in Deutschland bei Hitler in Ungnade und wird von ihm für verrückt erklärt. Bis heute ist nicht geklärt, was Heß zu der geheimen Aktion bewog. Bei den Nürnberger Prozessen 1946 entkommt er der Todesstrafe, weil er am Einmarsch in die Sowjetunion und den Gräueln des Holocaust nicht mehr direkt beteiligt gewesen war. Heß erhält eine lebenslange Gefängnisstrafe und stirbt 1987 in der Haft.
1940: Deutsche Westoffensive beginnt
Am 10. Mai 1940 beginnen die deutschen Streitkräfte die Westoffensive: Die Wehrmacht greift die neutralen Staaten Belgien, Niederlande und Luxemburg an, um anschließend Frankreich zu erobern. Am 5. Juni 1940 beginnt die "Schlacht um Frankreich". Bereits zwölf Tage später, am 17. Juni 1940, ersuchen die Franzosen einen Waffenstillstand. Damit gelingt dem Deutschen Reich wie schon beim Überfall auf Polen 1939 ein Blitzsieg gegen Frankreich.