#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 15. März

15. März 2023, 05:00 Uhr

2022: Intel-Ansiedlung in Magdeburg beschlossen

Am 15. März 2022 gibt der US-Konzern Intel offiziell bekannt, dass eine große Chipfabrik im Magdeburger Gewerbegebiet "Eulenberg" entstehen soll. Damit hat Intel der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt den Vorzug vor 70 anderen Standorten in Deutschland und Europa gegeben. Für die Stadt Magdeburg ist das ein großer Gewinn: Rund 10.000 Jobs sollen entstehen. Der Start der Bauarbeiten ist für 2024 geplant.

2019: Erster globaler Klima-Streik

Am 15. März 2019 organisiert die Bewegung "Fridays for Future" den ersten globalen Klima-Streik. In über 110 Ländern und rund 1.700 Städten demonstrieren Menschen für mehr Umwelt- und Klimaschutz. Sie fordern, die globale Erwärmung auf unter 1,5 Grad zu begrenzen. Auch im Jahr 2022 sind Klima-Streiks geplant, bei denen die Anhänger der Umweltbewegung für eine klimagerechte Welt und gegen den Klimawandel auf die Straßen gehen.

1993: FCKW-freier Foron-Kühlschrank aus Sachsen

Am 15. März 1993 läuft der erste FCKW-freie Kühlschrank der Welt beim ehemaligen DDR-Betrieb Foron vom Band (FCKW ist ein Treibhausgas). Entwickelt wurde das innovative Produkt mit Hilfe von Greenpeace. Der Kühlschrank aus dem sächsischen Erzgebirge wird ein Verkaufsschlager. Die Umweltschutzorganisation hatte jedoch darauf bestanden, dass Foron seine Technik nicht patentieren lässt und bald produzieren auch Westfirmen FCKW-freie Kühlschränke. Mit dieser Konkurrenz kann Foron nicht mithalten. 1996 geht das Unternehmen insolvent.

1991: "Zwei-plus-Vier-Vertrag" tritt in Kraft

Am 15. März 1991 tritt der "Zwei-plus-Vier-Vertrag" zwischen Deutschland und den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges in Kraft. Der im September 1990 unterzeichnete Vertrag hatte den Weg zur deutschen Einheit frei gemacht und gewährte Deutschland volle staatliche Souveränität.

Unterzeichnung  Zwei-plus-Vier-Vertrag in Moskau September 1990
Obwohl der "Zwei-plus-Vier-Vertrag" erst am 15. März 1991 in Kraft trat, konnte die deutsche Wiedervereinigung schon am 3. Oktober 1990 vollzogen werden. Bildrechte: imago images/Rainer Unkel

1973: Erster Lederhosenfilm in BRD-Kinos

Am 15. März 1973 läuft erstmals die Erotikkomödie "Liebesgrüße aus der Lederhose" in westdeutschen Kinos. Der Film begründet das Genre der Lederhosenfilme und zieht ein Millionenpublikum an. Bereits 1970 feiert der als Aufklärungsfilm getarnte "Schulmädchen-Report" enorme Erfolge.

1951: "Sozialistischer Realismus" begründet

Am 15. März 1951 verordnet das Zentralkomitee der SED den "Sozialistischen Realismus" als Doktrin für die Kulturschaffenden der DDR. Der Kunststil ist von realistischen Darstellungen aus dem Arbeitsleben und von Themen der Technik dominiert. Die Kunstrichtung, bei der die Arbeiterklasse im Vordergrund stehen soll, wurde von der Sowjetunion vorgeschrieben. Das Ziel war die Vereinheitlichung der Kunstgattungen zum Aufbau des Sozialismus. Bekannte Vertreter waren Bernhard Franke und der DDR-Staatsmaler Willi Sitte.

1939: "Rest-Tschechei" wird von Nazis zerschlagen

Am 15. März 1939 marschiert die deutsche Wehrmacht in Prag ein und besetzt die restlichen Teile von Böhmen und Mähren. Auf dem Gebiet wird ein von Deutschland abhängiges "Reichsprotektorat" gebildet. Die Slowakei wurde schon am Vorabend durch Drohungen dazu gebracht, sich als unabhängig zu erklären. Sie ist von nun an ein Satellitenstaat des Deutschen Reiches. Mit dem Einmarsch endet die Existenz der "Rest-Tschechei", wie Hitler die Tschechoslowakei nach der Abtrennung des Sudetenlandes am 30. September 1938 nannte.

1907: Frauen dürfen ins Parlament gewählt werden

Am 15. März 1907 dürfen in Finnland zum ersten Mal weltweit Frauen wählen und auch selbst ins Parlament gewählt werden. 19 weibliche Abgeordnete ziehen ein, darunter auch Arbeiterinnen. In Deutschland wird das Frauenwahlrecht 1918 eingeführt und zur Wahl der Deutschen Nationalversammlung 1919 erstmals angewendet.