#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 18. März
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18. März 2023, 05:00 Uhr
Inhalt des Artikels:
- 2016: FDP-Politiker Guido Westerwelle stirbt
- 2014: Annexion der Krim durch Russland
- 2013: DDR-Kabarettautor Peter Ensikat stirbt
- 1990: Erste freie Wahlen in der DDR
- 1986: Concorde landet in Leipzig
- 1973: Erste Talkshow im deutschen Fernsehen
- 1965: Erster Weltraumspaziergang
- 1929: Schriftstellerin Christa Wolf geboren
- 1848: Revolution in Berlin
2016: FDP-Politiker Guido Westerwelle stirbt
Am 18. März 2016 stirbt der Politiker Guido Westerwelle an den Folgen seiner Krebserkrankung. Er war der Mitgründer der Jungen Liberalen und später FDP-Parteivorsitzender, Außenminister und Vizekanzler der schwarz-gelben Regierung. 2011 gab Westerwelle dem innerparteilichen Druck nach und trat infolge schlechter Wahlergebnisse zurück. Er übergab das Amt des Vizekanzlers und des Parteivorsitzenden an seinen Nachfolger Philipp Rösler.
2014: Annexion der Krim durch Russland
Am 18. März 2014 unterzeichnet der russische Staatschef Wladimir Putin einen Vertrag über die Eingliederung der Krim in die Russische Föderation. Dem voraus ging ein Referendum unter der mehrheitlich russisch sprechenden Bevölkerung der Krim, bei dem angeblich mehr als 95 Prozent für einen Anschluss an Russland gestimmt haben sollen. Die umstrittene Abstimmung und die völkerrechtswidrige Annexion werden bis heute nicht international anerkannt. Die USA und die EU reagieren darauf mit Sanktionen gegen Russland.
2013: DDR-Kabarettautor Peter Ensikat stirbt
Am 18. März 2013 stirbt Peter Ensikat im Alter von 71 Jahren in Berlin. Der Brandenburger gehörte zu den meistgespielten Kabarettautoren der DDR. Er schrieb unter anderem für das Studentenkabarett "Rat der Spötter" in Leipzig, das 1961 verboten wurde. Es beschäftigte sich mit dem gesellschaftlichen Klima in der DDR zur Zeit des Mauerbaus. Später verfasste Ensikat Texte für die Dresdner "Herkuleskeule" und das Berliner Kabarett "Die Distel". Zudem veröffentlichte er zahlreiche Bücher und war als Schauspieler tätig. Ensikat schrieb bis zu seinem Tode für den Berliner "Tagesspiegel".
1990: Erste freie Wahlen in der DDR
Am 18. März 1990 gibt es die erste und einzige freie Wahl in der DDR mit einer Wahlbeteiligung von 93,4 Prozent. Es handelt sich dabei um die höchste Wahlbeteiligung, die bei demokratischen Parlamentswahlen in Deutschland bisher gemessen wurde. Die stärkste Kraft wird die "Allianz für Deutschland" mit 48,1 Prozent. Die Volkskammerwahl ist der Endpunkt der Friedlichen Revolution und ein Meilenstein auf dem Weg zur deutschen Einheit.
1986: Concorde landet in Leipzig
Am 18. März 1986 landet erstmals eine Concorde in der DDR. Das Überschallflugzeug der Air France setzt auf dem Flughafen Schkeuditz in Leipzig auf. An Bord befinden sich Geschäftsleute, die zur Leipziger Messe reisen. Die Landung verfolgen rund 40.000 DDR-Bürgerinnen und Bürger. Die Concorde fliegt seit 1976 Linienflüge mit mehr als 2.405 Stundenkilometern Geschwindigkeit - damals eine Sensation. Die Konstruktion ist eine technische Meisterleistung. Doch wegen des enormen Kerosinverbrauchs und der begrenzten Reichweite ist die Concorde nicht rentabel. 2003 findet der letzte kommerzielle Flug des "schönsten Vogels der Welt" statt.
1973: Erste Talkshow im deutschen Fernsehen
Am 18. März 1973 läuft die erste "Talkshow" nach US-amerikanischen Vorbild im Fernsehen der Bundesrepublik: "Je später der Abend". Das für Deutschland neue Format versteht Gespräch erstmals als Unterhaltung, nicht als Bildung und Information. Eingeladen sind Prominente wie Nina Hagen, Romy Schneider und Klaus Kinski. Ziel der Talkshow ist es, "die Gäste bis an die Grenze des Möglichen zu entblättern" und ihnen private Anekdoten zu entlocken - oft mit Erfolg. Dietmar Schönherr moderiert die Sendung bis 1974, auf ihn folgt Hansjürgen Rosenbauer und ab 1976 führt Reinhard Münchenhagen durch die einstündige Talkshow.
1965: Erster Weltraumspaziergang
Am 18. März 1965 schreibt der sowjetische Kosmonaut Alexej Leonow Geschichte. Als erster Mensch verlässt er das Raumschiff und spaziert zwölf Minuten lang durch den Weltraum. Als der sowjetische Kosmonaut zurück ins Raumschiff will, gibt es Probleme. Sein Anzug blähte sich auf und ist zu breit für die schmale Luke. Leonow lässt Sauerstoff aus seinem Anzug, dieser spontane Einfall rettet ihm das Leben. Da sich der Kalte Krieg auch im Weltall abspielt, ziehen die USA im Juni 1965 nach. Die NASA lässt am 3. Juni 1965 den Amerikaner Edward White durch den Orbit spazieren.
1929: Schriftstellerin Christa Wolf geboren
Am 18. März 1929 wird die Schriftstellerin Christa Wolf geboren. Ihren ersten großen Erfolg feiert sie mit dem Roman "Der geteilte Himmel". In ihren Werken spiegelt Christa Wolf, die bis zur Wende SED-Mitglied ist, kritisch die Entwicklung der DDR wieder. Weitere Werke wie "Kassandra", "Kindheitsmuster" oder "Störfall" machen sie auch außerhalb der DDR zur geachteten Autorin. 1980 wird ihr mit dem Georg-Büchner-Preis der bedeutendste Literaturpreis der Bundesrepublik verliehen. 2011 stirbt Christa Wolf im Alter von 82 Jahren.
1848: Revolution in Berlin
Am 18. März 1848 kommt es in Berlin zu Barrikadenkämpfen zwischen Bürgerinnen und Bürgern und dem preußischen Militär unter König Friedrich Wilhelm IV. Sie kosten mehr als 250 Menschen das Leben. Die zentralen Forderungen der Demonstrierenden sind unter anderem eine freiheitliche Verfassung, Presse-, Vereins- und Versammlungsfreiheit. Der Aufstand markiert einen Höhepunkt der bürgerlich-demokratischen Revolution, die sich damals europaweit ausdehnt. Als direkte Folge der Unruhen wird am am 5. Dezember 1848 die erste Verfassung in Preußen erlassen.