#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 4. April
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04. April 2022, 05:00 Uhr
1932: Nobelpreisträger Wilhelm Ostwald gestorben
Am 4. April 1932 stirbt der deutsch-baltische Wissenschaftler Wilhelm Ostwald. Ostwald wird am 2. September 1853 in Riga geboren. Bereits als Kind interessiert er sich für Naturwissenschaften und studiert ab 1872 im heutigen Tartu (Estland) Chemie. 1887 wird der Mitbegründer der physikalischen Chemie an die Universität Leipzig berufen. Dort forscht und lehrt er über 20 Jahre. Unter ihm wird das Wilhelm-Ostwald-Institut für Physikalische und Theoretische Chemie eingeweiht. Zu seinen Forschungen gehört ein Verfahren zur Herstellung von Salpetersäure (Ostwald-Verfahren) sowie das Ostwaldsche Verdünnungsgesetz, die Ostwald-Reifung und die Ostwaldsche Stufenregel. Für seine Arbeiten zu Gleichgewichtsverhältnissen, Reaktionsgeschwindigkeiten und der Katalyse erhält er 1909 den Nobelpreis für Chemie. 1906 beendet er seine Lehrtätigkeit an der Universität Leipzig und arbeitet als freier Wissenschaftler zu Themen der Philosophie, der Pädagogik, der Wissenschaftsorganisation, -theorie und -geschichte sowie der Farbforschung. Ostwald kann als einer der letzten Universalgelehrten angesehen werden.
1941: Angelika Domröse wird geboren
Am 4. April 1941 wird die Schauspielerin Angelica Domröse in Berlin geboren. Ihre Rolle als Paula im DEFA-Film "Die Legende von Paul und Paula" macht sie 1973 zu einer der berühmtesten Schauspielerinnen der DDR. Nach ihrer Schulzeit lässt sie sich zur Stenotypistin ausbilden und bekommt 1959 auf einem Filmcasting spontan ihre erste Hauptrolle im Film "Verwirrung der Liebe". Im selben Jahr beginnt sie, Schauspiel in Potsdam-Babelsberg zu studieren, und ist danach in unzähligen Film- und Theateraufführungen zu sehen. Domröse spricht sich 1976 gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann aus. Anfang der 1980er Jahre zieht sie selbst nach West-Berlin. Im Jahre 2003 veröffentlicht sie ihre Autobiografie.
1949: NATO-Gründungsvertrag
Am 4. April 1949 unterzeichnen die Regierungschefs von zwölf Ländern in Washington D.C. den Nordatlantik-Pakt, darunter die USA, Frankreich, Italien und Kanada. Die North Atlantic Treaty Organization (zu deutsch: "Organisation des Nordatlantikvertrags"), kurz NATO, wird damit gegründet. Festgelegt wird die gegenseitige Unterstützung, falls ein Mitglied militärisch angegriffen wird. Als 1955 die Bundesrepublik dem westlichen Verteidigungsbündnis beitritt, gründet die Sowjetunion mit anderen Ostblockstaaten den Warschauer Pakt, der sich 1991 wieder auflöst. Die NATO blieb bestehen und hat heute 30 Mitgliedstaaten. Ereignisse der letzten Jahrzehnte, wie die Anschläge vom 11. September 2001, haben die Rolle der NATO als globale Ordnungsmacht verstärkt.
1958: Erster Ostermarsch in England
Am 4. April 1958 nehmen etwa 8.000 Menschen am weltweit ersten Ostermarsch teil. Sie machen sich vom Londoner Trafalgar Square zu Fuß auf zum Atomwaffenforschungszentrum in Aldermaston. Für die Strecke von knapp 83 Kilometern brauchen die Demonstranten vier Tage. Das Direct Action Committee Against Nuclear War (zu deutsch: "Komittee zur direkten Aktion gegen den Atomkrieg") hat den Marsch organisiert, um gegen die atomare Aufrüstung Englands im Kalten Krieg zu protestieren. Im selben Jahr finden auch in der Bundesrepublik Friedensproteste statt, die sich gegen die Pläne richten, die Bundeswehr mit atomaren Waffen auszurüsten. In der DDR organisiert sich unter dem Schutzdach der evangelischen Kirche eine Friedensbewegung, der sich jedoch erst Ende der 1980er-Jahre eine größere Zahl von DDR-Bürgern anschließt. Noch heute finden in Deutschland jährlich Ostermärsche statt, an denen die Menschen für weltweiten Frieden und für das Verbot von Atomwaffen demonstrieren.
2017: Neuer 50-Euro-Schein
Am 4. April 2017 wird der neue 50-Euro-Schein eingeführt. Er verfügt über neue Sicherheitsmerkmale, um Fälschungen zu erschweren. Damit wird die vierte Stückelung der Europa-Serie in allen 19 Mitgliedstaaten des Euro-Raums in Umlauf gebracht. Die 2013 gestartete Europa-Serie löst die Banknoten von 2002 ab. Die Scheine, im veränderten Design, sind mit einer Speziallackierung überzogen, die sie haltbarer machen soll. Die Scheine der ersten Serie sind weiterhin gültig und werden nach und nach von der Notenbank ausgetauscht.