#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 14. April
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14. April 2022, 05:00 Uhr
2021: EU bestellt große Menge mRNA-Impfstoff
Am 14. April 2021 verkündet die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, dass die Europäische Union 1,8 Milliarden Dosen des mRNA-Vakzins von Biontech/Pfizer zur Bewältigung der Corona-Pandemie bestellt hat.
An die EU sollen bereits bis Juni 250 Million anstatt der ursprünglich geplanten 200 Million Dosen geliefert werden. Biontech zieht dafür Lieferungen vor, die für das Jahresende geplant waren. Die Aufteilung erfolgt gemäß der Bevölkerungszahl der EU Länder.
1960: Kollektivierung der DDR-Landwirtschaft abgeschlossen
Am 14. April 1960 wird der Abschluss der Kollektivierung der DDR-Landwirtschaft bekannt gegeben. Ab 1952 drängt die SED Bauern dazu, sich in Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG) zusammenzuschließen. Obwohl der Eintritt viele Vorteile, wie beispielsweise Urlaubsregelungen oder Krankengeld mit sich bringt, geht die Kollektivierung in der Landwirtschaft nur langsam voran. Während des "Sozialistischen Frühlings auf dem Lande" erzwingt die SED 1960 den Abschluss der Kollektivierung. Die Kreis- und Bezirksleitungen schicken sogenannte Agitationstruppen in die Dörfer, um die letzten Bauern durch Druck und Zwang zum Einritt zu bewegen. Viele Bauern, vor allem Großgrundbesitzer sind wegen der Kollektivierung bereits in den Westen geflüchtet – ihr zurückgelassenes Land fällt an die LPG.
1953: Notaufnahmelager Marienfelde eröffnet
Am 14. April 1953 wird das Notaufnahmelager Berlin-Marienfelde vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss eröffnet. Nach der Abriegelung der DDR-Grenze 1952 kommt es zu einer deutlichen Zunahme an Flüchtlingen. Viele der geflüchteten DDR-Bürger erreichen zunächst West-Berlin. Im Lager Marienfelde erhalten sie erste Hilfestellung für das Leben in der Bundesrepublik. Marienfelde bietet Wohnraum für 2.000 Menschen und vereint wichtige Behörden und Organisationen vor Ort, um die Aufnahmeverfahren schneller bewältigen zu können. Am 20. September 1956 verkündet Willy Brandt, dass der Millionste Flüchtling aus der DDR in Marienfelde eingetroffen sei. Insgesamt kommen in Notaufnahmelager zwischen 1953 und 1990 1,53 Millionen DDR-Bürger an.
1951: Rennsteiglied erklingt erstmals
Am 14. April 1951 wird das Rennsteiglied erstmals öffentlich gesungen. Komponiert hat es der Thüringer Volksmusikant Herbert Roth. Die Uraufführung findet in Hirschbach bei Suhl statt. Mit dem schnellen Erfolg des Wanderliedes kommt auch die Kritik: Die Lieder seien "kleinbürgerliche Gefühlsduselei" und "Heimatkitsch". Nach einem Privatkonzert beendet SED-Chef Walter Ulbricht die Debatte um Roths Musik mit den Worten "mir gefällt's eigentlich". Die "Hymne des Thüringer Waldes" setzt sich durch und ist auch nach 70 Jahren ein beliebtes Wanderlied.
Diesen Weg auf den Höhen bin ich oft gegangen
Vöglein sangen Lieder
Bin ich weit in der Welt, habe ich verlangen
Thüringer Wald nur nach Dir ...
1941: Schriftsteller Landolf Scherzer wird geboren
Am 14. April 1941 wird Schriftsteller Landolf Scherzer geboren. Sein Buch "Der Erste" gibt dem Leser Einblicke in den SED-Machtapparat und wird kontrovers diskutiert. Mit seiner versteckten Systemkritik wird Scherzer zu einem beliebten Schriftsteller in der DDR. Der gebürtige Dresdner studiert Journalistik in Leipzig, verliert aber wegen seiner kritischen Reportagen den Studienplatz. Landolf Scherzer zieht nach Thüringen und ist seitdem als Redakteur und freier Schriftsteller tätig.
1931: Spanische Republik ausgerufen
Am 14. April 1931 ruft ein Bündnis aus Republikanern und Sozialisten die Zweite Spanische Republik aus. Doch die Freude über die Rückkehr zur Demokratie hält nicht lang. Schwere politische, wirtschaftliche und soziale Krisen schwächen und spalten die junge Republik. Der Putsch des Generals Francisco Franco stürzt das Land 1936 in einen dreijährigen Bürgerkrieg mit anschließender Diktatur. Erst mit dem Tod des Diktators Franco im Jahr 1975 wird der Weg für demokratische Strukturen frei.