#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 2. März

02. März 2023, 05:00 Uhr

1919: "Kommunistische Internationale" wird gegründet

Am 2. März 1919 wird die "Kommunistische Internationale" (Komintern) gegründet. Die Vereinigung hat das Ziel, den Kapitalismus weltweit zu beenden. Nach Lenins Tod beherrscht Stalin die "Komintern". 1943 löst er sie auf, um Vertrauen bei den West-Alliierten aufzubauen.

1931: Geburtstag Michail Gorbatschow

Am 2. März 1931 wird Michail Gorbatschow im Nordkaukasus als Sohn von Bauern geboren. Der Staatschef will mit "Glasnost" (Offenheit) und "Perestroika" (Umbau) die Sowjetunion refomieren. Seine Politik ermöglicht das Ende des Kalten Krieges die Deutsche Einheit. Für seine Leistungen erhält er 1990 den Friedensnobelpreis.

1933: Filmpremiere "King Kong"

Am 2. März 1933 feiert "King Kong" in New York Premiere. Der Film regt mit seinen bahnbrechenden Spezialeffekten und der mitreißenden Filmmusik die Fantasie von Zuschauern auf der ganzen Welt an. Regie führen Merian C. Cooper und Ernest B. Schoedsack. Das bleibende Vermächtnis von King Kong hat im Laufe der Jahrzehnte unzählige Filme, Bücher und andere Werke der Populärkultur beeinflusst. So führt der Erfinder von Godzilla, Tomoyuki Tanaka, den Film als eine Inspiration an. In Deutschland wird er als "Angriff auf die Nervenkraft des deutschen Volkes" bewertet und zunächst mit einem Aufführungsverbot belegt. Nach einer erneuten Prüfung wird eine um 49 Meter geschnittene Fassung freigegeben, die am 1. Dezember 1933 Premiere feiert.

King Kong und die weiße Frau von 1933
Filmszene aus "King Kong". Mit seinen spektakulären Spezialeffekten zieht der Film die Zuschauer in seinen Bann. Bildrechte: IMAGO / Cinema Publishers Collection

1949: Erster Non-Stop-Flug um die Erde

Am 2. März 1949 absolviert ein US-amerikanischer Langstreckenbomber den ersten Nonstop-Flug um die Welt. Start- und Endpunkt für die B-50 Superfortress "Lucky Lady II" ist die Carswell Air Force Base bei Fort Worth in Texas. Das Flugzeug legt in etwas mehr als 94 Stunden insgesamt 37.000 Kilometer zurück und wird vier Mal in der Luft betankt. Der historische Flug ist ein Meilenstein in der Luftfahrtgeschichte und demonstriert die Möglichkeiten des modernen Luftverkehrs.

1955: Erstes McDonald's Restaurant von Ray Kroc

Am 2. März 1955 gründet Ray Kroc die McDonald's System, Inc. Die Fast-Food-Kette war 1940 von den Brüdern Richard und Maurice McDonald gegründet worden. 1948 stellten sie ihr Restaurant auf Selbstbedienung um. Ray Kroc glaubt an den Erfolg der effizienten Fast-Food-Restaurants und übernimmt die Idee und Rechte von den McDonald-Brüdern. Er baut das Franchise-Unternehmen zuerst national und ab 1967 auch international weiter aus. Heute gibt es über 30.000 Filialen in 119 Ländern. Die erste deutsche Filiale eröffnet am 4. Dezember 1971 in München. Die erste McDonald's-Filiale Ostdeutschlands öffnet am 21. Dezember 1990 in Plauen seine Türen.

Kunden in einem der ersten McDonald s-Restaurants, die Ray Kroc am 15. April 1955 in Des Plaines, Illinois, in der Nähe von Chicago eröffnete
Eines der ersten von Ray Kroc in Des Plaines, Illinois eröffneten McDonald's Schnellrestaurants. Bildrechte: IMAGO / Everett Collection

1969: Erstflug der "Concorde"

Am 2. März 1969 absolviert das britisch-französische Überschall-Passagierflugzeug "Concorde" seinen Erstflug. Die Maschine fliegt doppelt so schnell wie ein normales Passagierflugzeug, ist aber wegen des hohen Treibstoffverbrauchs nicht rentabel. In Leipzig landet die Concorde am 18. März 1986 das erste Mal zur Frühjahrsmesse und besucht die Stadt ab 1986 insgesamt sieben Mal zu Messezeiten. Am 25. Juli 2000 stürzt die "Concorde" nach dem Start vom Pariser Flughafen Roissy-Charles de Gaulle ab. Bei dem Unglück sterben 113 Menschen, darunter 96 Deutsche. 2003 wird der Flugverkehr eingestellt. 

Jungfernflug der Concorde vom Flughafen Toulouse, 1969
Jungfernflug der Concorde vom Flughafen Toulouse, 1969. Bildrechte: imago/ZUMA/Keystone

1987: Udo Jürgens tritt in der DDR auf

Am 2. März 1987 tritt der österreichische Schlagersänger Udo Jürgens im Ost-Berliner Friedrichstadt-Palast mit seinem Programm "Deinetwegen" auf. Das Gastspiel wird aufgezeichnet und im DDR-Fernsehen ausgestrahlt. Jürgens wird im Vorfeld des Konzerts von der Stasi beobachtet. Insgesamt besucht er die DDR vier Mal. Udo Jürgens wird 1934 in Österreich geboren. Nach seinem Musikstudium in Salzburg und ersten Auftritten gelingt ihm mit "Jenny" ein Erfolg. Als er 1965 das zweite Mal am "Grand Prix" teilnimmt, gewinnt er mit "Merci, Chérie". Der Sieg ist der endgültige Durchbruch für ihn. Seine erste Deutschlandtournee startet 1967. Er stirbt am 21. Dezember 2014

2001: Verfahren gegen Helmut Kohl eingestellt

Am 2. März 2001 wird das Ermittlungsverfahren gegen Altkanzler Helmut Kohl wegen Untreue in der CDU-Parteispendenaffäre gegen ein Bußgeld von 300.000 Euro eingestellt. Zuvor muss Kohl unter Druck der CDU-Spitze seinen Ehrenvorsitz abgeben.

2010: Urteil zur Vorratsdatenspeicherung

Am 2. März 2010 erklärt das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) die Vorratsdatenspeicherung in ihrer bisherigen Form für verfassungswidrig, da sie gegen Art.10 des Grundgesetzes verstößt. Fast 35.000 Bürger hatten Beschwerde gegen ein 2008 in Kraft getretenes Gesetz eingelegt, das eine EU-Richtlinie umsetzt. Die bisher erhobenen Daten werden gelöscht. Das Bundesverfassungsgericht schließt die Vorratsdatenspeicherung aber nicht grundsätzlich aus: Für die Strafverfolgung und Gefahrenabwehr dürfen auch zukünftig Daten unter bestimmten Maßgaben gespeichert und verwertet werden. 2020 erklärt auch der Europäische Gerichtshof eine pauschale Vorratsdatenspeicherung für unzulässig, mit Aufnahmen in schweren Bedrohungslagen.

2011: Katholische Kirche will Missbrauchsopfer entschädigen

Am 2. März 2011 entscheidet die katholische Kirche Missbrauchsopfer sexualisierter Gewalt mit bis zu 5.000 Euro zu entschädigen. Die Aufarbeitung durch die Kirche ist stark umstritten. Zuletzt sorgte der Skandal um den Kölner Kardinal Woelki für massive Kritik.