#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 13. Mai
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13. Mai 2022, 05:00 Uhr
1991: Ehemalige Hoheneckerinnen gründen Verein
Am 13. Mai 1991 gründen ehemalige Häftlinge den Verein "Frauenkreis ehemaliger Hoheneckerinnen". Mitglieder des Vereins sind Frauen, die wegen politischer Straftaten zu DDR-Zeiten im Frauengefängnis Hoheneck inhaftiert waren. Mit der Gründung ihres Vereins wollen sie die Erinnerung an ihre Haftzeit erhalten, und sich für die Anerkennung ihrer Schicksale engagieren. In dem berüchtigten Gefängnis waren sie Zwangsarbeit, psychischer und physischer Gewalt und unhygienischen Haftbedingungen ausgesetzt. Der Gefängniskomplex Hoheneck befindet sich in einer ehemaligen Ritterburg im sächsischen Stollberg. Bereits während der NS-Diktatur waren hier Widerstandskämpfer inhaftiert. Von 1945 bis 1949 saßen Verurteilte des Sowjetischen Militärtribunals in Hoheneck ein. Bis zum Ende der DDR waren schätzungsweise 23.000 Frauen in Hoheneck inhaftiert, und das Gefängnis war dauerhaft überbelegt. Die Haftanstalt ist seit 2001 geschlossen und seit 2019 befindet sich darin eine offizielle Gedenkstätte.
1990: DDR-Fußballteam spielt 3:3 gegen Brasilien
Am 13. Mai 1990 gelingt der Fußball-Nationalmannschaft der DDR beim Länderspiel gegen den WM-Favoriten Brasilien ein 3:3. Vor mehr als 80.000 Zuschauern schießt der Chemnitzer Rico Steinmann das Tor zum Ausgleich in der letzten Minute. Für das Freundschaftsspiel ist das DDR-Team extra nach Rio de Janeiro geflogen. Alle damals eingesetzten Spieler schaffen nach der Deutschen Einheit den Sprung in die Bundesliga.
1981: Attentat auf Papst Johannes Paul II.
Am 13. Mai 1981 verübt der Türke Mehmet Ali Ağca ein Attentat auf Papst Johannes Paul II. Während einer Generalaudienz auf dem römischen Petersplatz treffen den Papst zwei Kugeln. Er überlebt schwer verletzt. Ağca wird noch auf dem Petersplatz festgenommen, wenige Wochen später wird er zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Bis heute ist das Motiv Ağcas nicht vollständig geklärt. Ermittler vermuten, dass bulgarische Agenten das Attentat auf sowjetischen Befehl hin organisiert haben. Grund dafür sei die antikommunistische Haltung des Papstes: Papst Johannes Paul II. setzte sich in den 1980er Jahren gegen das kommunistische Regime in Polen ein. Im Jahre 2000 wird Ağca an die Türkei ausgeliefert.
1950: Anfänge des Deutschen Fernsehfunks
Am 13. Mai 1950 beschließt die Generalintendanz des DDR-Rundfunks, erste Sendeversuche im Fernsehen zu starten. Zwei Jahre später wird erstmals die "Aktuelle Kamera" aus dem Versuchszentrum in Berlin Adlerhof ausgestrahlt. Die Nachrichtensendung besteht zunächst nur aus Dias, zu denen nachrichtliche Texte vorgelesen werden. Sprecher ist der Schauspieler Herbert Köfer. Zu diesem Zeitpunkt sind rund 60 Fernsehgeräte in der DDR empfangsbereit. 1956 beginnt der Deutsche Fernsehfunk sein reguläres Programm.
1927: Berliner Börsencrash
Am 13. Mai 1927 bricht der Aktienindex an der Börse Berlin um ein Drittel ein. Der Tag wird auch "Schwarzer Freitag" genannt. Neben wirtschaftlichen Krisen werden auch andere historische Unglückstage, die an einem Freitag passieren, als "Schwarzer Freitag" bezeichnet. Beispiele aus dem Finanzwesen sind der Wiener Börsencrash am 9. Mai 1873 oder der New Yorker Börsencrash am 25. Oktober 1929, der eine schwere Weltwirtschaftskrise auslöste. Als am 8. November 1910 eine Demonstration von Frauenrechtlerinnen in London gewaltvoll beendet wird, geht auch dieser Tag als "Schwarzer Freitag" in die Geschichte ein.
1903: FC Carl Zeiss Jena gegründet
Am 13. Mai 1903 wird der Fußball-Klub "Carl Zeiss Jena" gegründet. Bis 1904 können nur Angestellte der Firma Carl Zeiß Jena beitreten. In den folgenden Jahren gewinnt der Verein mehrfach Gau-Meisterschaften in Thüringen. In der Sowjetischen Besatzungszone entsteht die SG Ernst-Abbe-Jena als Nachfolgeverein, mehrere Namensänderungen folgen. 1966 gründet sich der FC Carl Zeiss schließlich neu. Der Verein wird dreimal DDR-Fußballmeister, steht 1981 im Finale des Europa-Cups und spielt 2008 als Halbfinalist um den DFB-Pokal. Schon zu DDR-Zeiten fördert der Verein den Leistungssport und bildet auch heute Nachwuchsfussballer aus.