#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 10. Dezember

10. Dezember 2022, 05:00 Uhr

2001: "Herr der Ringe" wird uraufgeführt

Am 10. Dezember 2001 wird in London der erste Teil der Filmtrilogie "Der Herr der Ringe" uraufgeführt. Das dreiteilige Fantasy-Epos von Regisseur Peter Jackson gehört zu den erfolgreichsten Filmproduktionen aller Zeiten. Es basiert auf der Romanreihe des Autors J. R. R. Tolkien und erzählt die Geschichte des Hobbits Frodo, der in den Besitz eines mächtigen Ringes gelangt. Die Produktion der drei Filme dauerte insgesamt acht Jahre und kostete 280 Millionen US-Dollar.

Elijah Wood und Ian Holm mit dem Charakter: Frodo Baggins und Bilbo Baggins im Film "Herr der Ringe".
Die Schauspieler Elijah Wood und Ian Holm verkörpern die Charaktere Frodo Baggins und Bilbo Baggins im Film "Der Herr der Ringe". Bildrechte: imago images/Mary Evans

1958: Maos Rede zum "Großen Sprung"

1958 verkündet der Vorsitzende der kommunistischen Partei Chinas, Mao Zedong, dass aus dem Agrarland China eine Industrienation werden soll. Den "Großen Sprung nach vorn" will er mit radikaler Kollektivierung erreichen. Sein Ziel: China soll innerhalb weniger Jahre mehr Weizen und Stahl produzieren, als die USA. Die Kampagne endet in einer Hungerkatastrophe. Rund 40 Millionen Chinesinnen und Chinesen sterben.

1948: Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Vor 73 Jahren verabschiedet die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte". Sie verankert unter anderen das Recht auf Freiheit und Brüderlichkeit, Gleichheit vor dem Gesetz und das Verbot der Diskriminierung und Folter. Die Erklärung ist die Basis der modernen Menschenrechtsgesetzgebung. Der 10. Dezember wird seither als "Tag der Menschenrechte" begangen. Die Bundesrepublik und die DDR treten den Vereinten Nationen 1973 bei und erkennen damit auch die Resolution an.

UNO-Flagge
Die Vereinten Nationen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 gegründet. Die zentrale Mission der Organisation ist der Erhalt von internationalem Frieden und Sicherheit. Bildrechte: Colourbox

1932: Atomforscher Heisenberg erhält Nobelpreis

Am 10. Dezember 1932 erhält der Physiker Werner Heisenberg den Nobelpreis für die Begründung der Quantenmechanik. Während des Zweiten Weltkrieges leitet Heisenberg eine deutsche Kernreaktor-Versuchsanlage in Baden-Württemberg, den Forschungsreaktor Haigerloch. Ziel ist es, eine Atombombe zu bauen. Obwohl Heisenberg für die Nationalsozialisten arbeitet, gerät er immer wieder mit ihnen in Konflikt, da er Kontakte zu jüdischen Wissenschaftlern wie Niels Bohr unterhält. Nach dem Krieg führt Heisenberg seine wissenschaftliche Karriere in Deutschland und im Ausland fort. Er spricht sich mehrfach gegen die militärische Nutzung von Kernenergie aus.

1929: Opiumgesetz tritt in Kraft

1929 tritt das Opiumgesetz in Kraft. Es stell den Handel mit Stoffen wie Morphium, Heroin und Kokain unter Strafe. Auch Cannabis wird verboten. Akute strafrechtliche Verfolgungsgefahr besteht jedoch nicht. Das Opiumgesetz gilt in seinen Grundzügen bis 1972, dann wird es vom noch heute geltenden Betäubungsmittelgesetz ersetzt. Das Verbot von Cannabis wird seit den 60er-Jahren vielfach debattiert. 2021 verkündet die neu gewählte Bundesregierung, die Droge legalisieren zu wollen.

Drei Menschen rauchen.
Trotz Verbot boomte in den 70er-Jahren der Konsum von Marihuana und Haschisch – besonders in der Hippie- und Studentenbewegung. Bildrechte: IMAGO / Heinz Gebhardt

1896: Nobepreis-Stifter Alfred Nobel stirbt

1896 stirbt der schwedische Erfinder Alfred Nobel. An seinem Todestag wird seit 1901 jährlich der von ihm gestiftete Nobelpreis verliehen. Geehrt werden herausragende Leistungen auf den Gebieten der Physik, Chemie, Medizin und Literatur sowie Verdienste um die Erhaltung des Friedens. Seit 1968 gibt es den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften, der von der Schwedischen Nationalbank gestiftet wird. Der Friedensnobelpreis wird jedes Jahr in Oslo, die anderen Preise in Stockholm überreicht. Zu den ersten Preisträgern gehört Wilhelm Conrad Röntgen, der 1901 für die Entdeckung der nach ihm benannten Strahlen ausgezeichnet wird. 1903 erhält Marie Curie als erste Frau den Nobelpreis für Physik.

1878: Erste Feuerbestattung in Gotha

Am 10. Dezember 1878 geht in Gotha das erste deutsche Krematorium in Betrieb. Eingeäschert wird der Ingenieur Karl Heinrich Stier. 1891 öffnet ein weiteres Krematorium in Heidelberg. Die Urnen werden auf privaten Friedhöfen beigesetzt. Denn: Christliche Konfessionen lehnen die Feuerbestattung seit Jahrhunderten ab. Angesichts der neuen Bestattungskultur verbietet Papst Leo XIII. im Jahr 1886 Angehörigen der römisch-katholischen Kirche die Feuerbestattung. Verstorbene Katholiken, die dennoch eingeäschert werden, dürfen nicht kirchlich bestattet werden. Erst am 5. Juli 1963 wird das Verbot aufgehoben. Die evangelische Kirche akzeptiert die Feuerbestattung bereits in den 1920er-Jahren.

Blick auf einen Verbrennungsofen, Krematorium
Ein Verbrennungsofen im Gothaer Krematorium, 1935. Bildrechte: IMAGO / Arkivi