#blickzurück: Kalenderblatt der Geschichte Das geschah am 2. Dezember

02. Dezember 2022, 05:00 Uhr

2020: Weltweit erste Biontech-Zulassung

Am 2. Dezember 2020 kommt in Großbritannien der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer erstmals zum Einsatz. Die Regierung in London gab dem Antrag des Mainzer Herstellers und seines amerikanischen Partners statt. Dabei handelt es sich um eine Notfallzulassung der britischen Aufsichtsbehörde für Arzneimittel.

Nur sechs Tage später starten die Impfungen. Das Vereinigte Königreich ist damals besonders stark vom Virus betroffen. Da es nicht mehr Mitglied in der EU ist, entscheidet es allein über die Zulassung. Die Europäische Behörde lässt den Wirkstoff am 21. Dezember 2020 zu. Empfohlen wird die Impfung zunächst für Personen ab 16 Jahren.

Pfizer-BioNTech-Impfstoff
Seit dem 27. Dezember 2020 wird der Impfstoff von Biontech/Pfizer auch in Deutschland geimpft. Bildrechte: IMAGO/UIG

2020: Härtere Strafen gegen Rechtsextremismus

Am 2. Dezember 2020 verschärft die Bundesregierung die Maßnahmen gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus. Ein halbes Jahr später wird das Verfassen und Verbreiten sogenannter Feindeslisten unter Strafe gestellt. Auch die Zusendung sogenannter verhetzender Beleidigungen aufgrund der ethnischen, nationalen oder religiösen Zugehörigkeit soll stärker geahndet werden als eine persönliche Beleidigung. Außerdem werden der Besitz und die Verbreitung von Missbrauchsanleitungen strafbar.

Rechtsextremer Demonstrant mit einem Reichsadler-Tattoo auf dem Unterarm während einer NPD Demonstration in Berlin Tegel
Bildrechte: imago/Christian Schroth

Mit diesen Maßnahmen reagiert die Politik auf die Anschläge von Halle und Hanau sowie auf den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke 2019. Mehr als eine Milliarde Euro werden für die Maßnahmen zur Verfügung gestellt. Tatsächlich registriert die Polizei 2019 in mehreren Bundesländern eine Zunahme von Straftaten gegen Politiker und Amtsträger. Besonders auffällig ist die Entwicklung in Sachsen und Thüringen.

2007: Museum Gunzenhauser eingeweiht

Am 2. Dezember 2007 wird in Chemnitz das Museum Gunzenhauser der Öffentlichkeit übergeben. Es beherbergt die Sammlung des Münchner Galeristen Dr. Alfred Gunzenhauser mit mehr als 3.000 Werken der Moderne. Den Mittelpunkt der Ausstellung bilden 380 Werke des Malers Otto Dix, sowie eine der größten Sammlungen des Expressionisten Alexej von Jawlensky. Hinzu kommen temporäre Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Das Museum Gunzenhauser bildet zusammen mit dem Haupthaus am Theaterplatz, dem Henry-van-de-Velde Museum und dem Schloßbergmuseum die Kunstsammlungen Chemnitz.

Museum Gunzenhauser
Das Museum Gunzenhauser ist im Stil der Neuen Sachlichkeit in einem ehemaligen Sparkassengebäude errichtet worden. Bildrechte: imago/Schöning

1990: Erste Bundestagswahl im vereinten Deutschland

Am 2. Dezember 1990 findet die erste gesamtdeutsche Bundestagswahl statt. Neben 46,5 Millionen wahlberechtigten Westdeutschen dürfen nun auch elf Millionen Wahlberechtigte in Ostdeutschland, sowie 2,5 Millionen Berliner den neuen Bundestag bestimmen. Beherrschendes Thema im Wahlkampf: die Finanzierung der Deutschen Einheit. Während der amtierende Kanzler Helmut Kohl "blühende Landschaften" verspricht, warnt sein Konkurrent, SPD-Spitzenkandidat Oskar Lafontaine, vor einer Staatsverschuldung.

Am Ende siegt, wie auch von Wahlforschern prognostiziert, die Regierungskoalition aus CDU/CSU und den Freien Demokraten. Im Vergleich zu den vorhergegangenen Bundestagswahlen fällt die Wahlbeteiligung mit 77 Prozent relativ gering aus. Im Januar 1991 wählt der Bundestag Helmut Kohl zum Kanzler, Hans-Dietrich Genscher wird Außenminister.

1961: Kuba wird zur sozialistischen Republik

Am 2. Dezember 1961 erklärt der Revolutionsführer Fidel Castro Kuba zum sozialistischen Staat. Der Akt gilt als Beginn des Kalten Krieges mit den Vereinigten Staaten. Als Castro einflussreiche US-amerikanische Firmen enteignen und verstaatlichen lässt, verhängen die USA ein Wirtschaftsembargo. Castro aber sucht und findet neue Partner in der Sowjetunion und den Ostblockstaaten. Erst nach Fidel Castros Tod 2016 findet unter Präsident Obama eine langsame Annäherung an die USA statt.

1940: Schauspieler Gunter Schoß geboren

Am 2. Dezember 1940 wird der Schauspieler und Moderator Gunter Schoß in Berlin geboren. Er war 16 Jahre lang über 17 Staffeln das Gesicht der MDR-Reihe "Geschichte Mitteldeutschlands". Seine tiefe, unverwechselbare Stimme ist sein Markenzeichen. Als Sprecher der Dokumentation "Drei Stunden Güstrow" erhielt der Berliner den Grimme Preis.

Der Schauspieler und Sprecher Gunter Schoß im Hörspielstudio
Moderator Gunter Schoß Bildrechte: MDR/Olaf Parusel

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 31. August 2022 | 21:45 Uhr